20 Jahre Medienwissenschaft

Von Internet-Verbindungen, die das Festnetz im Haus blockieren, und „MMMbop“ von Hanson auf Platz 1 der Charts bis hin zu Virtual Reality und Smartphones mit Gesichtserkennung: Die Welt hat sich in den 20 Jahren, in denen die Medienwissenschaft in Trier besteht, unaufhaltsam gewandelt. Dabei haben Änderungen auf weltpolitischer Ebene die Menschen zum Teil genauso bewegt wie Neuerungen in Trier oder in der Medienwissenschaft.

 

 

 

 

 

 

 

1997

Die Eintracht ist besser als der amtierende Champions-League-Sieger! Das galt zumindest am 28.10.1997, als die Schwarz-Blauen Borussia Dortmund im Achtelfinale des DFB-Pokals mit 2:1 besiegen. Der Kicker ätzt danach gegen die Dortmunder: „Dortmund ohne Sammer, Ricken, Feiersinger, Reuter, Tanko, Chapuisat, Cesar und Kree - und wie von allen guten Geistern verlassen. Erschreckend die Schwächen in der Defensive (Schneider, Sauerland), erbärmlich die Passivität im Aufbau, ernüchternd die technischen Schwächen im Sturm (Herrlich). Hilflos stolperte der hohe Favorit herum. Trier dagegen wie berauscht. Respektlos und robust.“ Das Viertelfinale gegen Waldhof Mannheim gewinnt die Eintracht ebenfalls, erst im Halbfinale ist gegen den MSV Duisburg nach einem dramatischen 9:10 im Elfmeterschießen Schluss.

Im Wettbewerb um den DFB-Pokal gelingt Eintracht Trier mit einem Sieg über Borussia Dortmund eine Sensation.

Quelle: AJJ74; Pixabay.com

Trier

Als der Wagen von Lady Diana, der ehemaligen Prinzessin von Wales, am 31. August 1997 gegen einen Betonpfeiler in einem Pariser Tunnel prallt, werden sie und ihr  Lebensgefährte Dodi Al-Fayed einmal mehr von Paparazzi verfolgt. Den Großteil ihres Lebens hatte Diana im Scheinwerferlicht verbracht, mal freiwillig, mal unfreiwillig. Die Fotografen treffen zwar erst nach dem Crash am Ort des Geschehens ein, schießen jedoch unzählige Fotos von der Szenerie und sogar der sterbenden Prinzessin. Letztere Aufnahmen werden zwar nie veröffentlicht, dennoch wird der Tod Dianas für immer mit der Frage verbunden sein, wie weit das vollständige Leben einer Person eine Angelegenheit des öffentlichen Interesses ist.

Im Wintersemester 1997/98 fällt in Trier der Startschuss für die Medienwissenschaft. Das neue Fach beerbt das Zertifikat „Medienkommunikation“ und trifft den Nerv der Zeit. Denn Ende der 1990er erkennen auch Nicht-Freaks, dass ein gekonnter Umgang mit den Medien und vor allem dem aufkeimenden Internet bald unerlässlich werden wird.

 

Unerlässlich für den Start der Trierer Medienwissenschaft ist die Großzügigkeit der Nikolaus-Koch-Stiftung: Sie finanziert eine Professur des Magister-Studiengangs. Im ersten Semester des Fachs sind rund 40 Studierende für die Medienwissenschaft eingeschrieben, über die Jahre wird die Zahl derer, die irgendwas mit Medien studieren wollen, konstant steigen. Von Anfang an mit dabei: Hans-Jürgen Bucher , der Jahre später sagen wird: "Trier hat sicher nicht die Vorteile der Standorte Mainz, München, Frankfurt oder Berlin. Das Angebot war aber immer vergleichbar mit anderen Medienstandorten und im Vergleich zu Massenuniversitäten sogar besser."

Die Beerdigung von Prinzessin Diana wird zum weltweiten Medienereignis.

Quelle: Screenshot Archive.org Wayback Machine www.uni-trier.de

Ganz schön schick: Als die Medienwissenschaft in Trier eingeführt wird, sieht die Website der Universität Trier so aus.

Welt

Medienwissenschaft

Eine andere Britin ist 1997 ebenfalls in aller Munde, jedoch aus einem weitaus erfreulicheren Grund: Mit „Harry Potter und der Stein der Weisen“ bringt die Lehrerin Joanne K. Rowling Millionen Kinder, Jugendliche und Erwachsene zum Lesen. Der „Stein der Weisen" ist der erste Band der erfolgreichsten Buchreihe aller Zeiten.

 

1998

Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck enthüllt in Trier eine Gedenktafel für Willy Brandt. Sie ist ein Geschenk der städtischen SPD zum 70. Geburtstag des ehemaligen Staatssekretärs Karl Haesher und zeigt die Gesichtszüge Brandts auf einer Bronzeplatte.

 

Gold statt Bronze sichern sich 1998 die Basketballer von der TVG Trier. Nach zwei Siegen in der Verlängerung gewinnen sie den Deutschen Pokal und feiern ihren ersten Titel überhaupt. Der Trierische Volksfreund schreibt danach beinahe poetisch: "Charly (Carl Brown) tanzt. Er zieht die Schultern nach oben, schüttelt wild die Arme. Nickt mit dem Kopf wie ein Pony im Galopp. Reißt die Knie hoch bis zur Brust. Die Zunge hängt heraus, das Weiße in den Augen leuchtet. Er strahlt, er lacht. Klatscht die Hände, schlägt sie vor die Stirn. So bewegen sich Derwische im Augenblick höchster religiöser Verzückung. Charlys Shuffle - der Tanz eines Zauberers. Einmalig im deutschen Basketball."

Trier

Der Pokalsieg der TVG Trier begeistert die Fans und motiviert Reporter zu schreiberischen Höchstleistungen.

Quelle: Screenshot Uni Trier: "125 Jahre Trierischer Volksfreund": http://125jahretv.uni-trier.de/zeitung/04/p4_2.htm

Schluss für den ewigen Kanzler: Helmut Kohl und seine CDU verlieren nach 16 Jahren an der Macht die Bundestagswahl 1998, erstmals zieht eine rot-grüne Koalition auf Bundesebene ins Parlament ein. An deren Spitze steht Gerhard Schröder, der verkündet, zum Regieren brauche er nur "BILD, BamS und die Glotze". Kohl hingegen war immer für sein schwieriges Verhältnis zu Journalisten bekannt gewesen.

Das Studio der UVA ist Austragungsort für einen Workshop, der unter anderem eine Live-Schaltung zur EU-Komission in Brüssel beinhaltet. Als Gastgeber fungiert Axel Bunz, Leiter der Bonner Vertretung der Europäischen Kommission.

 

Das Zimmer im fünften Stockwerk, in dem der Workshop stattfindet, wird später zum favorisierten Seminarraum des Mannes werden, der die zweite Professur der Medienwissenschaft bekleidet: Martin Loiperdinger lehrt ab dem Sommersemester 1998 in Trier.

 

Er ist nicht das einzige noch heute bekannte Gesicht, das in diesem Jahr dazustößt: Christof Barth wird 1998 wissenschaftlicher Mitarbeiter in Trier.

 

Mit der Tagung "Die Zeitung im Spannungsfeld von Druck und Digitalisierung" beweist die Medienwissenschaft, dass sie bereits ein Jahr bevor Internet-Koryphäe Boris Becker im AOL-Spot "Bin ich schon drin?" fragt, über die Zukunft des Journalismus nachdenkt.

"Sie sind ein erbärmlicher Journalist." Diese und andere Nettigkeiten durften sich Reporter von Altkanzler Helmut Kohl anhören.

Plakat zur Tagung.

Welt

Medienwissenschaft

"I did not have sexual relations with that woman, Miss Lewinsky." Dies teilt US-Präsident Bill Clinton seiner Nation im Januar 1998 mit. Zuvor hatte die Washington Post berichtet, der Präsident unterhalte eine Beziehung zu der 24-jährigen Monica Lewinsky, einer Praktikantin im Weißen Haus. Ein unvorstellbarer Skandal, der die USA in ihren Grundfesten erschüttert! Als ein DNA-Test Clinton als Lügner entlarvt, sieht dieser sich mit einer möglichen Anklage wegen Meineids und einem drohenden Amtsenthebungsverfahren konfrontiert. Letztendlich kann er beidem entgehen, mit Witzen über das "Oral Office" muss er dennoch leben.

Quelle: Medienwissenschaft Uni Trier

 

1999

1999 sagt Trier endgültig "au revoir", denn die letzten in der Stadt stationierten Streitkräfte verlassen ein Jahr vor der Jahrtausendwende endgültig ihre Quartiere. Über die Zukunft der französischen Anlagen hatte man sich offenbar nur bedingt Gedanken gemacht, denn bis heute stehen die Häuser im auch als "Franzosenviertel" bekannten Burgunderviertel an der Grenze zwischen Kürenz und Tarforst leer und verfallen trotz ihrer eigentlich optimalen Lage.

 

Schicker sieht es da im Viertel "Neuer Petrisberg" aus, das rund fünf Jahre nach dem Abzug der Truppen zum exklusiven Wohn- und Gewerbegebiet wird.

Der "Neue Petrisberg" (oben) ist nicht nur ein exklusives Wohnviertel, sondern auch Standort für Firmen, Ärzte und Betriebe. Im Kontrast dazu steht das verwaiste und zunehmend verwahrloste Burgunderviertel (unten).

Quelle: Screenshot Trierischer Volksfreund: https://www.volksfreund.de/region/trier/das-trierer-burgunderviertel-geisterdorf-in-bester-lage_aid-5733385

Quelle: Bobinet; Wikimedia Creative Commons:  https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Petrisberg_Luftbild.JPG#/media/File:Petrisberg_Luftbild.JPG

Trier

Vor dem 11. August 1999 kaufen Millionen Deutsche futuristisch aussehende Papp- oder Plastikbrillen, um die totale Sonnenfinsternis über Mitteleuropa beobachten zu können. Zwar ist anders als in früheren Jahrhunderten klar, dass es sich hierbei nicht um ein Zeichen der Apokalypse handelt, Computer-Fans haben jedoch bereits den nächsten Auslöser des Weltuntergangs identifiziert: Der Y2K Error, bei dem Computer die Jahreszahl "00" nicht verarbeiten können würden, wird ihrer Ansicht nach für einen Zusammenbruch des Bankensystems, abstürzende Flugzeuge und Anarchie sorgen. Die tatsächlichen Folgen sind weitaus weniger dramatisch: So gibt die Website des US Naval Observatory kurzzeitig das Jahr 19100 an, eine italienische Telefongesellschaft verschickt Rechnungen für den Januar 1900.

 

In den USA ist das Jahr 1999 vor allem von einer hitzigen Diskussion über Gewalt an Schulen geprägt, nachdem die Schüler Eric Harris und Dylan Klebold am 20. April in der Columbine High School Amok laufen. Bei der schwersten Gewalttat an einer US-Highschool töten sie 13 Menschen und sich selbst. Bis heute wird darüber diskutiert ob psychische Störungen, Mediengewalt oder Mobbing der Auslöser für ihre Tat waren.

Am 12. Juni 1999 kann jeder ganz NC-frei die Uni Trier besuchen: Am Tag der offenen Tür strömen 8.000 Besucherinnen und Besucher auf den Campus und lernen die verschiedenen Fachrichtungen kennen. Natürlich lässt es sich auch die Medienwissenschaft nicht nehmen, sich vorzustellen und gleichzeitig ein wenig mit ihrer Modernität anzugeben: Der damalige PC-Pool im fünften Stock wird zum Internet-Café umfunktioniert und schickt viele Triererinnen und Trierer auf ihre erste Fahrt über die "Datenautobahn".

 

Der Lehrbeauftragte Horst Keller erhält eine Auszeichnung für seine langjährige faire Berichterstattung über den Europarat.

 

Zusammen mit der TU Ilmenau veranstaltet die Uni Trier ein gemeinsames Online-Seminar unter der Leitung der Professoren Bucher und Löffelholz. Die technische Umsetzung gelingt und das Seminar ist ein Erfolg. Trotzdem lautet das Fazit: "Lieber persönlich als online".

 

Das International Journalism Austauschprogramm mit der Hamline University in St. Paul, Minnesota, startet.

Trotz ihres eher simplen Designs  ist die Sonnenfinsternis-Brille ein Verkaufsschlager.

UVA-Leiter Paul Berghäuser bei der technischen Umsetzung des städteübergreifenden Online-Seminars.

Quelle: Medienwissenschaft Trier

Quelle: Gemeinfreies Bild https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/23/Eclipsbrilletje.JPG

Welt

Medienwissenschaft

 

2000

Die Miezen mischen mit: Die Trierer Damen-Handballmanschaft mit dem ungewöhnlichen Spitznamen steigt 2000 erstmals in die erste Handball-Bundesliga auf, dort sollte sie bis 2015 bleiben. "Miezen" leitet sich übrigens vom Vereinsnamen MJC Trier ab.

 

Das Amtsgericht Trier erlässt im November 2000 einen Strafbefehl wegen Beihilfe zur Untreue gegen den Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Reinhard Klimmt. Klimmt, der in undurchsichtige Zahlungen an den FC Saarbrücken verwickelt gewesen war, nimmt drei Tage später seinen Hut.

 

Auto- und Motorsportfans aus Trier und Umgebung sind begeistert, da erstmals die Rallye Deutschland in der Römerstadt startet und endet. Zum Programm des Rennens gehören seitdem unter anderem der Show-Start vor der Porta Nigra und der Super Special Kurs durch die Altstadt.

Es muss nicht immer Paris-Dakar sein: Der Kurs der Rallye Deutschland führte unter anderem bereits durch die Trierer Innenstadt. Dieses Bild zeigt eine Szene aus dem Jahr 2007, die in der Nähe von Thomm aufgenommen wurde.

Quelle: CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)], via Wikimedia Commons

Trier

Dass es 2000 einen neuen US-Präsidenten geben wird, war von vornherein klar gewesen. Ob dieser jedoch George W. Bush oder Al Gore heißen würde, wird erst am 7. November entschieden. Am Ende gewinnt Bush knapp, weniger als 600 Stimmen im Bundesstaat Florida geben letztendlich den Ausschlag. Bis heute vermuten Kritiker unter anderem aufgrund der eingesetzten Wahlmaschinen und der Tatsache, dass Bushs Bruder Jeb Gouverneur von Florida ist, eine Manipulation. Übrigens: Ebenfalls zur Wahl stellt sich 2000 ein gewisser Donald Trump, sein Einstieg in die Politik wird jedoch gemeinhin als Witz abgetan.

 

Auch im Kreml sitzt 2000 ein mehr oder weniger neuer Mann: Vladimir Putin wird der zweite nachsowietische Präsident Russlands. Die Wahl scheint allerdings nur Formsache zu sein, denn bereits seit 1999 hat Putin das Amt als Ministerpräsident inne. Nach dem Rücktritt des vorherigen Präsidenten Jelzin hatte er zudem dessen Aufgaben übernommen, über mangelnde Übung kann sich Putin also nicht beklagen.

Im gerade einmal dritten Jahr ihres Bestehens ist die Medienwissenschaft bereits das Aushängeschild der Uni Trier. So sieht es zumindest der Trierische Volksfreund, der über den Bewerberboom berichtet. Rund 1.200 Bewerbungen für die 60 Plätze im Magisterstudiengang gehen ein. Gut, dass es seit diesem Jahr einen Medienexperten mehr an der Institution gibt: Annette Deeken wird dank ihrer Arbeit über Reisefilme zu Professor Annette Deeken.

 

Nicht nur neue Studierende sind heiß auf die Medienwissenschaft, auch Profis blicken gespannt auf das Fach. Deshalb lässt sich der Bezirksverband Trier des Deutschen Journalistenverbandes von Hans-Jürgen Bucher den neuesten Stand der Forschung und aktuelle Projekte präsentieren. Eine für sie besonders spannende Aktivität: Die CD-ROM zum 125. Geburtstag des Trierischen Volksfreunds.

 

Die Medienwissenschaft arbeitet mit dem Radiosender RPR1 zusammen. Studierende berichten online über Geschehnisse aus der Region und können so Medienerfahrung sammeln.

Quelle: White House photo by Eric Draper

Quelle: Kremlin.ru [CC BY 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0) or CC BY 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/4.0)], via Wikimedia Commons

Neue Präsidenten: George W. Bush (links) und Vladimir Putin (rechts) kamen 2000 an die Macht.

Quelle: Screenshot http://125jahretv.uni-trier.de/titel/01/index3.htm

Start-Menü der CD-ROM "125 Jahre Trierischer Volksfreund".

Welt

Medienwissenschaft

 

2001

Die Basketballer der TVG Trier sichern sich zum zweiten Mal den Pokal, bis heute ist es der letzte Titelgewinn der inzwischen als Gladiators bekannten Mannschaft.

 

Ebenfalls gut läuft es derweil für die Herren mit der Porta auf der Brust: Eintracht Trier steht am Ende der Saison 2000/01 auf dem zweiten Platz der damals drittklassigen Regionalliga Süd. Dieser reicht für den Aufstieg in die 2. Bundesliga.

 

Mit Antenne West startet 2001 ein neuer Radiosender aus und für Trier. Auf der Frequenz 88,4 spielte die Station Popmusik und Nachrichten aus der Region.

 

Vier Tage vor Heiligabend beruft Papst Johannes Paul II. Reinhard Marx als 102. Bischof von Trier. Er ist der Nachfolger von Hermann Josef Spital, der das Amt seit 1981 innegehabt hatte.

Reinhard Marx' Wappen als Bischof von Trier (oben) zeigte das Zeichen des Evangelisten Markus, dessen Name an "Marx" erinnert. Das untere Foto zeigt Marx im Jahr 2010. Inzwischen ist Marx Kardinal, sowie Erzbischof von München und Freising.

Quelle: Wolfgang Roucka (Erzbischöfliches Ordinariat München) [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Quelle:Ekpah (own work of Ekpah) [Public domain], via Wikimedia Commons

Trier

Die Anschläge vom 11. September 2001 schockieren die Welt: Schlagzeilen wie "U.S. ATTACKED" (New York Times), "IT'S WAR" (Daily News), "BASTARDS" (San Francisco Examiner) und "GROßER GOTT, STEH UNS BEI!" (BILD) spiegeln Wut, Entsetzen und Ungläubigkeit wider.

 

Präsident George W. Bush ruft seine Landsleute dazu auf, sich nicht einschüchtern zu lassen und geht als Beispiel voran: Anderthalb Monate nach 9/11 wirft er unter lauten "USA"-Rufen den zeremoniellen ersten Ball bei einem Playoff-Spiel der New York Yankees und trägt dabei einen Pullover der New Yorker Feuerwehr. Beschützt wird Bush bei seinem Auftritt von als Schiedsrichtern verkleideten Agenten.

 

Neben dem Terrorismus jagt vor allem BSE den Deutschen Angst ein. Die auch als Rinderwahnsinn bezeichnete Seuche hält Viele davon ab, Rindfleisch zu konsumieren. Tatsächlich ist BSE auf den Menschen übertragbar, in Deutschland wurde allerdings bis heute kein menschliches Opfer registriert.

 

Die erste Webcam der Welt, die acht Jahre aus dem Trojan Room der University of Cambridge gesendet hatte, wird 2001 vom Netz genommen. Und das, obwohl ihre Aufgabe eine extrem wichtige gewesen war: Sie hatte die Kaffeemaschine der Belegschaft gefilmt, um alle Mitarbeiter über den Füllstand der Kanne zu informieren.

Auf der Homepage der Medienwissenschaft erfahren Internet-User alles, was sie jemals über den Tagesablauf an der Uni Trier wissen wollten. Von einem frühstückenden Christof Barth über einen Rad fahrenden Uni-Kanzler Ignaz Bender bis hin zu ausländischen Studierenden, die auf Japanisch, Arabisch oder Thailändisch "Mir ist gerade der Bus vor der Nase weggefahren sagen", ist alles dabei.

 

Möglich gemacht wurde die Umsetzung des Projekts nur durch die Schaffung des neuen Multimedia-Pools, zu dessen High-Tech-Ausstattung Digitalkameras, 3-Farbdrucker und eine eigene Audio-Schnitteinheit gehören.

 

Hans-Jürgen Bucher tritt seine Gastprofessur an der Hamline University in St. Paul, Minnesota an. Nicht das einzige Mal, dass das Fach international Beachtung findet: Die indonesische Jakarta Post schreibt über die Regeln für eine seriöse Berichterstattung. Zitierter Experte: Ein gewisser Hans-Juergen Bucher from Trier, Germany.

 

Das Forschungsprojekt: "Internet in der Volksrepublik China: Kulturelle Ausprägung und regionale Wirkung eines globalen Mediums" beginnt. An diesem beteiligt ist unter anderem Fang Weigui, der nicht nur für seine Forschung bekannt ist.

Quelle: Trierischer Volksfreund,  10.12.2001

Martine Hemmer, Studierende der Medienwissenschaft, im Volksfreund.

Welt

Medienwissenschaft

George W. Bushs Auftritt in New York kurz nach dem 11. September.

 

2002

Der neu eingeführte Euro findet sich in großer Zahl in den Kassen der Trierer Gastronomen wieder: Das Hotelgewerbe in der Römerstadt boomt! 340.107 Gäste verbringen 637.845 Nächte in Trier. Umgerechnet heißt das, dass jeden Tag im Durchschnitt knapp 1.800 Touristen durch die Stadt spazieren. Insgesamt ist die Zahl der Besucher dreimal so hoch wie die der Einwohner. Genug zu sehen gibt es ja: Trier ist bekannt für seine historischen Bauwerke und Ausgrabungsstätten. Viel zu sehen für die Besucher und reichlich "Lowie" für alle, die in Trier ein Hotel oder Restaurant führen.

Quelle: Berthold Werner (Eigenes Werk) [Public domain], via Wikimedia Commons

Quelle: By Helge Klaus Rieder (Own work) [CC0], via Wikimedia Commons

Mehrere Hunderttausend Gäste überzeugten sich 2002 selbst von der Schönheit Triers. Die Porta Nigra (oben) und der Hauptmarkt (unten) sind nur zwei der zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Trier

Zum Jahreswechsel wird der Euro offiziell als Bargeld in zwölf Ländern mit insgesamt 308 Millionen Einwohnern eingeführt. Die Bargeldumstellung gilt als bedeutendes Ereignis in der Geschichte Europas und eine große technische Herausforderung: Es ist die größte Währungsumstellung aller Zeiten. Nach einem Parallelumlauf, der in manchen Ländern bis zu zwei Monate dauert und es ermöglicht, Zahlungen in Euro oder in der nationalen Währung zu tätigen, wird der Euro am 1. März 2002 alleiniges gesetzliches Zahlungsmittel im Euro-Währungsgebiet.

Anstatt Persönlichkeiten zu zeigen, bilden die Euro-Banknoten fiktive Bauwerke ab, die an klassische europäische Stile angelehnt sind.

Quelle: Blackfish (Own work based on: European Central Bank) [ECB decisions ECB/2003/4 and ECB/2003/5 or CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Am Tag der offenen Tür im Juni 2002 berichten angehende Medienwissenschaftlerinnen und Medienwissenschaftler rund um die Uhr live über das Ereignis. Mit einem Online-Magazin begleiten Studierende des Faches in Kooperation mit dem Verein Webonliner e.V. den gesamten Tag der offenen Tür an der Universität Trier multimedial und interaktiv. Insgesamt sind 40 Personen als Webreporter, Webdesigner, Techniker, Fotografen und Moderatoren von morgens bis abends pausenlos im Einsatz, um so aktuell wie möglich über das Großereignis zu berichten.

Studierende der Medienwissenschaft bei der Arbeit für das Online-Magazin zum Tag der offenen Tür

Quelle:Screenshot UniJournal 03/2002

Welt

Medienwissenschaft

Im Herbst sitzen Millionen Menschen gebannt vor den Fernsehgeräten: Die 1. Staffel des Casting-Formats "Deutschland sucht den Superstar" mit Pop-Produzent Dieter Bohlen wird in Deutschland ausgestrahlt und erreicht bis zu 15 Millionen Zuschauer. Erster Gewinner der Show ist der damals 19-jährige Alexander Klaws.

Annette Deeken organisiert die Ausstellung "X-Ray Portrait" , die in der Europäischen Kunstakademie stattfindet.

 

Im Projekt "Abenteuer Bibliothek" entsteht eine Website, auf der Interessierte einen virtuellen Rundgang durch die "Bib" unternehmen können.

 

2003

2003 ist Trier seinen Status als Großstadt vorerst los: Nur noch 99880 Ersteinwohner hat Trier nach der offiziellen Landesstatistik vom 30. Juni 2002. Das ist nicht nur eine Frage des Stolzes oder des Prestiges, sondern kostet die Stadt auch jede Menge an den Status gekoppelte Subventionen.

 

Ein Jahr nach dem verheerenden Hochwasser in Nord- und Ostdeutschland erwischt es auch Trier: 2003 erreicht die Mosel einen Höchstpegel von zehn Metern. Manche nehmen es mit Galgenhumor, auf der Website des Weingutes Steffens-Keß heißt es beispielsweise: "Durchschnittlich einmal im Jahr ist die Mosel bei uns im Keller zu Gast. Der Normalpegel der Mosel ist ungefähr bei 2,50 bis 3,00 m. Ab 8,30 m läuft die Mosel in unseren Keller. Bei 9,70 m wird es ärgerlich, weil dann die Steckdosen und Lichtschalter nass werden, bei über 11,20 m wird das Parkett im Wohnzimmer nass. Dieses Hochwasser hatte eine Höhe von 10,55 m."

So sieht die Mosel in Trier normalerweise aus. 2003 erreichte der Fluss einen der höchsten Wasserstände überhaupt.

Quelle: Rhmaster (Eigenes Werk) [CC0], via Wikimedia Commons

Trier

"MP3 heißt das Phänomen, das seit einiger Zeit der internationalen Musikindustrie Kopfzerbrechen bereitet." So lautet eine Schlagzeile im Unijournal 03/1. Während auf der einen Seite noch über das neue Musikformat diskutiert wird, ist die Medienwissenschaft digital up to date, wenn nicht gar der Zeit voraus:  Sie führt eine Studie über E-Papers durch. In dieser wird untersucht, wie Zeitungen, Onlineangebote und ePapers genutzt werden.

 

Nachdem im Oktober des Vorjahres die Fachtagung "Celluloid goes Digital" stattgefunden hatte, gibt Martin Loiperdinger 2003 das dazugehörige Buch mit dem gleichen Titel heraus.

 

Michael Jäckel erforscht "Funkmedien in Luxemburg" und ist am Usability-Projekt "@value.web" beteiligt.

 

Trotz der vielen Projekte hat das Fach noch Zeit, sich selbst zu bewerben und präsentiert sich in einer Info-Broschüre . Außerdem entsteht ein Image-Film, der das Fach präsentiert.

Die "Königin der Lüfte" fliegt nicht mehr - im Oktober 2003 findet der letzte Flug einer Concorde Maschine statt. Das Ende der Concorde hatte sich lange abgezeichnet: Am 25. Juli 2000 war eine Maschine wenige Sekunden nach dem Start in Paris abgestürzt, bei dem Unglück starben alle 109 Menschen an Bord des Flugzeugs, sowie vier Personen am Boden. Dieses Ereignis hatte den Anstoß für eine Diskussion geliefert, die 2003 in dem endgültigen Ende der Concorde gipfelt.

 

Ein Anderer startet hingegen gerade erst durch: Der österreichisch-amerikanische Schauspieler Arnold Schwarzenegger wird in Kalifornien zum Gouverneur gewählt. Erst acht Jahre und zwei Monate später heißt es für ihn "Hasta la vista, Baby": Der "Gouvernator" bleibt bis 2011 im Amt.

Quelle: Eduard Marmet [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0), CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) or GFDL 1.2 (http://www.gnu.org/licenses/old-licenses/fdl-1.2.html)], via Wikimedia Commons

Das bewegliche Cockpit und ihr futuristisches Aussehen waren charakteristisch für die Concorde. Sie gilt außerdem als Beispiel für Industriespionage: Die sowjetische Tupolev Tu-144 erhielt wegen ihres beinahe identischen Aussehens den Spitznamen "Konkordinski".

Welt

Medienwissenschaft

Der Image-Film der Medienwissenschaft.

 

2004

Auf dem Petrisberg eröffnet nach einer Bauzeit von nur 20 Monaten das Geländer für die Kultur-Landesgartenschau. Das Investitionsvolumen für die Umgestaltung des Areals hatte rund 15 Millionen Euro betragen. Tausende Besucher staunen über das neue Gesicht des 44 Hektar großen Landesgartenschau-Geländes, das jahrzehntelang als militärisches Sperrgebiet für die breite Öffentlichkeit nicht zugänglich war.

 

Auch ein anderes Bauprojekt wird fertiggestellt: Nach langen und umfangreichen Planungen und einer breiten Bürgerbeteiligung wird der neugestaltete Kornmarkt eingeweiht.

Quelle: Berthold Werner (Eigenes Werk) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) oder CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Quelle: Berthold Werner (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Der Kornmarkt (oben) gehört vor allem im Sommer zu den schönsten Plätzen Triers. Dort befindet sich unter anderem das Casino. Einen ganz anderen Baustil finden Besucher auf dem Petrisberg vor. Der Turm Luxemburg (unten) befindet sich am LGS-Gelände.

Trier

Weihnachten am Strand verbringen -  dieser Traum wird am 26.12.2004 zum Alptraum, als ein Seebeben im Indischen Ozean mit der Stärke 9,1 eine Reihe von Tsunamis an den Küsten auslöst. Betroffen sind unter anderem Sri Lanka, Indonesien und Thailand. Insgesamt sterben etwa 230.000 Menschen. Die Katastrophe wird außergewöhnlich gut dokumentiert: Viele Urlauber haben eine Videokamera oder Digitalkamera zur Hand.

By David Rydevik (email: david.rydevikgmail.com), Stockholm, Sweden. (Originally at Bild:Davidsvågfoto.JPG.) [Public domain], via Wikimedia Commons

Der Tsunami vom 26.12.2004 trifft Thailand.

Die Medienwissenschaft feiert eine wichtige Neugründung: Mit dem Medianetz Trier e.V. entsteht ein Verein, der das Ziel verfolgt das Fach Medienwissenschaft an der Universität Trier in Forschung, Studium und Lehre sowohl ideell als auch finanziell zu fördern. Absolventinnen und Absolventen der ersten beiden Studieren-Jahrgänge der Trierer Medienwissenschaft gründen den Verein.

 

Es entsteht das Medienprojekt "Perspektive Petrisberg" . Das Projekt versteht sich selbst als ein Beitrag zur Nachhaltigkeit: Durch die multimediale Aufbereitung werden vor allem die Ereignisse, Schauplätze und Bauwerke virtuell archiviert, die nach der Landesgartenschau verschwunden sein werden.

Quelle: Medienetz Trier e.V.

Quelle: Medienwissenschaft Universität Trier

Der Verein Medianetz Trier e.V. (Logo oben) wurde von Absolventinnen und Absolventen der Medienwissenschaft gegründet. Das untere Bild zeigt die Startseite der Website zum Projekt "Perspektive Petrisberg".

Welt

Medienwissenschaft

Mark Zuckerberg gründet Facebook in seiner heutigen Form. Damals erahnt niemals das Potential des Netzwerks. Heute hat Facebook mehr als 2 Milliarden Nutzer.

 

Das Foto des 20-jährigen James Blake Miller, das ihn mit einer Zigarette im Mund zeigt, geht in die Mediengeschichte ein. Miller ist ein US-Marine, der auf dem Bild seine volle Montur trägt und sich mitten in der Schlacht um das irakische Falludscha befindet. Luis Sinco, der Urheber des Bildes, begleitet die Truppen als "embedded Journalist" und wird für den Pulitzer-Preis nominiert. "Marlboro Marine" Miller, der auf dem Foto mit dreckverschmiertem Gesicht und leerem Blick in die Kamera schaut, leidet später unter einer posttraumatischen Belastungsstörung.

 

2005

Trier

Im Januar wehen die Flaggen in Trier auf Halbmast. Dies ist ein Zeichen der Solidarität mit dem benachbarten Luxemburg, das um seine verstorbene Großherzogin Joséphine-Charlotte trauert.

 

Herbert Seimetz, Mitarbeiter der SWT, wandert über 900 Kilometer durch das winterliche Lappland. Dabei zieht er 90 Kilometer Proviant und Ausrüstung auf einem Schlitten hinter sich her. Die Wanderung ist kein Privatvergnügen, sondern ein Spendenlauf. Dieser bringt rund 2.000 Euro für Kinder, die an der unheilbaren Fanconi-Anämie leiden, ein.

 

Im Rahmen ihrer deutschlandweiten Werbekampagne "Bolzplätze für Deutschland" stiftet die Bitburger Braugruppe einen Hobby-Fußballplatz im Stadtteil Trier-Zewen.

 

Die ersten fünf Stolpersteine Triers werden in der Domänenstraße installiert. Sie erinnern an das Schicksal von deportierten Menschen im Dritten Reich und markieren meist deren ehemalige Wohnorte. Die kleinen Gedenktafeln aus Messing werden in das Pflaster des Bürgersteigs eingelassen. Seit 2005 wurden in Trier an rund 60 Standorten Stolpersteine verlegt.

Quelle: Segundonome (Self-photographed) [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Ein Stolperstein am Trierer Bischof-Stein-Platz. Maurice Gould, dem der abgebildete Stein gewidmet ist, war in mehreren Straflagern inhaftiert und wurde im SS-Sonderlager Hinzert ermordet.

Welt

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"WIR SIND PAPST!" So sieht es zumindest die BILD und schafft eine der bekanntesten Schlagzeilen der deutschen Mediengeschichte. Am 19. April 2005 wird mit Kardinal Joseph Ratzinger das erste Mal seit 482 Jahren ein Deutscher zum Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt. Er nennt sich ab sofort Benedikt XVI.

 

Mit Gerhard Schröder stellt zum fünften Mal in der Geschichte der Bundesrepublik ein Bundeskanzler die Vertrauensfrage.  Gerade einmal 151 der 595 Abgeordneten sprechen dem Kanzler ihr Vertrauen aus, das sind 150 weniger als mindestens notwendig. Damit kommt zu einer Auflösung des Parlaments und Neuwahlen. Neue Kanzlerin wird Angela Merkel.

 

Terroristen verüben eine Reihe von Anschlägen in London. 56 Menschen sterben, über 700 werden verletzt. Die Täter hatten zur Hauptverkehrszeit in U-Bahn-Zügen und einem Bus Bomben gezündet.

Quelle: BILD vom 20.04.2005

Dass es in Zeiten der Fußball-WM oft 80 Millionen Bundestrainer gibt, ist bekannt. 2005 gibt es laut BILD auch 80 Millionen Päpste.

Die Medienwissenschaft bietet mit der "Kompetenzen-Werkstatt Medienpraxis" im Februar und März einen neuen Zertifikatskurs an. Ziel des Kurses ist es, an Medienberufen Interessierten in kompakter Form einen Überblick über das Berufsfeld zu geben. Die 420 Euro Kursgebühr sind eine Investition in die eigene Zukunft: Durch den hohen Praxisanteil soll den Teilnehmern ein Startvorteil bei Praktika, freier Mitarbeit oder Volontariaten verschafft werden.

 

Es startet der Trierer Medienblog , der Weblog der Medienwissenschaft. Hier schreiben Lehrende und Studierende des Faches über Medien und ihre Beobachtung dieser. Alle Studierenden sind in ihrem ersten Semester dazu angehalten, mindestens drei Artikel zu verfassen. 13 Jahre nach seiner Einführung verfügt der Blog über 8.000 Artikel zu verschiedenen medienbezogenen Themen.

 

Die Konzeption einer Website für den Ruwer-Hochwald-Radweg startet. Im Auftrag der Verbandsgemeinden Ruwer, Kell am See und Hermeskeil erstellen 26 Studierende der Medienwissenschaft Inhalte zu dem auf einer ehemaligen Bahntrasse verlaufenden Radweg.

Quelle: :  www.rufer-hochwald.radweg.de

Studierende der Medienwissenschaft besichtigen den ehemaligen Bahnhof Hermeskeil.

 

2006

Trier

Mit großer Mehrheit beschließt die Stadt Trier eine Zweitwohnsitzsteuer. Die Abgabe soll vor allem Studenten dazu bringen, ihren Erstwohnsitz in Trier anzumelden, um so den Großstadtstatus wieder zu erlangen.

 

Dank der Heilig-Rock-Tage kennen sich die Trierer mit wichtigen Objekten aus. Am 18. Mai können auch Fußball-Fans ihren Heiligen Gral bestaunen: Der WM-Pokal wird auf seiner Tour durch Deutschland in Trier ausgestellt.

Quelle: Pixabay/Clker-Free-Vector-Images

Nicht nur für Fußballspieler ein Objekt der Begierde: der FIFA WM-Pokal.

Welt

Medienwissenschaft

"Die Welt zu Gast bei Freunden" - so lautet das offizielle Motto der Fußball-Weltmeisterschaft, die in Deutschland stattfindet. Die Heim-WM bringt einige Trends hervor, die bis heute Bestand haben: So sind Public-Viewing-Events, Fanmeilen und Flaggen fürs Auto inzwischen bei jedem internationalen Turnier präsent. Deutschland unterliegt im Halbfinale dem späteren Weltmeister Italien. Das Spiel verfolgen rund 30 Millionen TV-Zuschauer, ein Rekord-Marktanteil von über 84 Prozent.

Im Rahmen eines Blockseminars wird  das bisherige Layout des Unijournals überarbeitet. Seminarleiter ist Eberhard Wolf, der zu diesem Zeitpunkt als Cheflayouter der Süddeutschen Zeitung tätig ist.

 

Die beste Studentenzeitung kommt aus Trier. An der preisgekrönten "Neue Universal" sind auch einige Medienwissenschaftlerinnen und Medienwissenschaftler beteiligt.

Quelle: Unijournal 03/2006

Eberhard Wolf mit Studierenden im Seminar zur Layout-Überarbeitung.

Die Fußball-WM versetzte Deutschland in einen Ausnahmezustand

Quelle: Pixabay/Clker-Free-Vector-Images

 

2007

Trier

Die Studentin Tanja Gräff gilt nach ihrem Besuch des Sommerfestes der Fachhochschule Trier als vermisst. Ihr überraschendes, spurloses Verschwinden veranlasst die Polizei zu einer Großfahndung, und sorgt in ganz Deutschland für Aufsehen. Erst im Jahr 2015 wird Tanja Gräffs Leiche gefunden - nur wenige hundert Meter vom Ort ihres Verschwindens entfernt.

Im Rahmen der ADAC Rallye gibt es erstmals einen Innenstadtkurs. Die 1,5 Kilometer lange Stecke "Circus Maximus" verläuft auf den Straßen rund um die Porta Nigra.

 

Die Trierer Nachrichtenplattform 16vor startet. Gründer sind die beiden Journalisten Marcus Stölb und Christian Jöricke.

 

Die Landesausstellung "Konstantin der Große - Herrscher des römischen Imperiums" ist ein großer Erfolg: Rund 800.000 Menschen besuchen das Rheinische Landesmuseum, das Bischöfliche Dom- und Diözesenmuseeum sowie das Stadtmuseum Simeonsstift. In den drei Ausstellungsorten sind Exponate über Kaiser Konstantin I. zu bestaunen, dessen erste Residenz sich in Augusta Treverorum, dem heutigen Trier, befand.

 

Die neue Synagoge feiert ihren 50. Geburtstag. Das alte jüdische Gotteshaus  war von den Nationalsozialisten in der Reichspogromnacht 1938 geschändet und durch einen Bombenangriff 1944 völlig zerstört worden.

SPIEGEL-TV-Beitrag aus dem Jahr 2015.

Welt

Medienwissenschaft

In Deutschland steigt am 1. Januar die allgemeine Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent.

 

Apple-Chef Steve Jobs präsentiert das erste iPhone auf einer Keynote in

San Francisco. Er revolutioniert die Branche der Mobiltelefone, der weltweite Hype um das erste Apple-Smartphone beginnt.

 

Die acht großen Industriestaaten treffen sich in im mecklenburg-vorpommerischen Heiligendamm zu ihrem jährlichen Gipfel. Hier beraten die Staats- und Regierungschefs über die Gestaltung der globalisierten Weltwirtschaft sowie die Entwicklung Afrikas. Begleitet wird die Zusammenkunft von zahlreichen Protesten, die Sicherheitsvorkehrungen des G8-Gipfel verschlingen Millionen.

 

In den USA platzt die Immobilienblase, nachdem 10 Jahre lang die Immobilienpreise aufgrund der großen Nachfrage stark angestiegen waren. Es ist der Beginn einer weltweiten Banken- und Finanzkrise.

 

Ban Ki-Moon löst Kofi Annan als UN-Generalsekretär ab.

 

Nicolas Sarkozy gewinnt die Präsidentschaftswahl in Frankreich mit rund 53 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung ist hoch: 83 Prozent der Franzosen beteiligen sich an der Abstimmung. Zum Vergleich: 2002 hatten lediglich 72 Prozent von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht.

Quelle: White House photo by Eric Draper (White House) [Public domain], via Wikimedia Commons

Was ist das Gegenteil von "Hahn im Korb"? Angela Merkel inmitten von internationalen Regierungschefs beim G8-Gipfel.

Die Trierer Medienwissenschaft feiert ihr 10-jähriges Jubiläum. Im Zuge dessen wird der international bekannte Medienberater Joachim Blum nach zehn Jahren als Lehrbeauftragter zum Honorarprofessor ernannt. Spezialisiert hat er sich auf die Zukunft der Tageszeitung in Zeiten des Internets.

 

Wegen der europaweiten Bologna-Reform erfolgt im Wintersemester 2007/08 die Umstellung auf das Bachelor- und Mastersystem.

 

Im Rahmen des Projektes "Informations- und Forschungsstelle E-Learning" entsteht unter der Leitung von Hans-Jürgen Bucher das Angebot: "Journalismus! Ein multimediales Training" . Die entstandene CD-ROM beinhaltet die multimediale Vermittlung von journalistischem Praxis- und Forschungswissen.

 

Die Medienwissenschaft kooperiert mit Cinémathèque de la Ville de Luxembourg und dem Film-Jahrbuch KINtop. Das Projekt "Crazy Cinématographe" ist das Resultat. Unter der Leitung von Martin Loiperdinger sind während des Trierer Altstadtfestes im Kinozelt "Crazy Cinématographe" auf dem Vorplatz der Konstantin-Basilika drei Tage lang historische Kurzfilmprogramme  zu sehen. Bestandteil der Kooperation ist zudem die Veröffentlichung einer Doppel-DVD mit dem gleichen Titel.

Joachim Blum (links) und Ulrich Püschel (rechts) bei der Ernennung Blums zum Honorarprofessor 2007.

Quelle: Medienwissenschaft Uni Trier

 

2008

Trier

Bischof Reinhard Marx verabschiedet sich aus dem Bistum Trier. Papst Benedikt XVI. hatte ihn zuvor zum Erzbischof von München und Freising berufen.

 

Trier hat ein neues Einkaufszentrum. Nach 18 Monaten Bauzeit öffnet die Trier Galerie erstmals ihre Türen.

 

2008 werden in Deutschland verschiedenfarbige Umwelt-Plaketten für Autos eingeführt. Viele Städte richten Umweltzonen ein, in denen nur Autos mit bestimmten Plaketten fahren dürfen. In Trier ist das nicht nötig: Alle Messungen zur Luftbelastung liegen unterhalb der Grenzwerte.

Die Verabschiedung von Bischof Marx (oben) und die Eröffnung der Trier Galerie (unten).

Welt

Medienwissenschaft

Die Olympischen Sommerspiele 2008 finden in Peking statt. Die Zeit vor den Spielen ist vor allem von Diskussionen um die Menschenrechtssituation in China und dem besetzten Tibet geprägt, auch Athleten tun öffentlich ihre Meinung kund.

 

Die Finanzkrise erreicht ihren Höhepunkt. Die viertgrößte Investmentbank der Welt, Lehman Brothers, muss Insolvenz anmelden. Infolgedessen stürzen weltweit die Börsenkurse drastisch. Die US-Regierung beschließt, die Finanzbranche mit 700 Milliarden Dollar zu stützen. Auch Deutschland verabschiedet einen Rettungsschirm mit einem Volumen von fast 500 Milliarden Euro zur Sicherung von Banken.

 

Der demokratische Kandidat Barack Obama gewinnt die amerikanische Präsidentschaftswahl gegen John McCain und wird der erste afroamerikanische Präsident überhaupt. Der Slogan seines erstmals auch über Social Media geführten Wahlkampfs lautet "Yes we can".

Die Wochenzeitung des Bistums Trier, Paulinus, wird von der Medienwissenschaft unter die Lupe genommen. Eine Eyetracking- und Rezeptionsstudie gibt Aufschluss über Leseverhalten und Mängel. Anhand der Erkenntnisse erfolgt eine Neukonzeption.

 

Die Medienwissenschaft startet mit der Unterstützung des Competence Center E-Business das Projekt "Erfolgsfaktoren des lokalen Fernsehens" . Im Zuge dessen werden speziell für das Projekt produzierte Fernsehmagazine einer Zuschauerevaluation unterzogen. Die dazugehörigen Panelbefragungen, Gruppendiskussionen und Blickaufzeichnungen haben unter anderem zum Ziel, Themenpräferenzen im lokalen Fernsehen aufzudecken.

Bei einer Blickaufzeichnung können die Reihenfolge der Fixationen als Scan Path dargestellt werden. Dieser gibt Aufschluss über Betrachtungsdauer und -reihenfolge.

Quelle: Medienwissenschaft Uni Trier

Barack Obama ist der Sohn einer weißen Amerikanerin und eines Kenianers.

 

2009

Trier

Als "Ort der Vielfalt" werden die Stadt Trier und der Landkreis Trier-Saarburg von der Bundesregierung für ihr beispielhaftes Engagement im Kampf gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus ausgezeichnet.

Vielfalt ist nicht nur aufgrund der Grenzlage in Trier allgegenwärtig. Seit 2009 ist die Stadt auch offiziell ein "Ort der Vielfalt".

Quelle: maxlkt/ Pixabay.com

Bei einem Festakt im Rheinischen Landesmuseum wird an die Gründung der römischen Stadt Augusta Treverorum 2025 Jahre zuvor erinnert.

 

Nachdem der Trierer Bischofsstuhl über ein Jahr vakant gewesen war, übernimmt Dr. Stephan Ackermann das Amt als dessen 103. Träger. Der gebürtige Mayener war zuvor bereits Weihbischof des Bistums gewesen.

 

Nach zweijähriger Bauzeit wird die Grundschule Tarforst eingeweiht. Die Errichtung der Grundschule im Höhenstadtteil hatte 6,5 Millionen Euro gekostet.

Welt

Medienwissenschaft

Mit der Amtseinführung am 20. Januar beginnt die Präsidentschaft von Barack Obama. Etwa zwei Millionen Menschen erscheinen auf der National Mall in Washington, um seiner Amtseinführung beizuwohnen.

 

Von Mexiko breitet sich eine Pandemie aus, verursacht durch Influenza-A/H1N1 Viren. An der als "Schweinegrippe" bekannten Seuche sterben weltweit über 18.000 Menschen. In Deutschland zählt das Robert-Koch-Institut 226.000 bestätigte Fälle der Krankheit, davon 258 Todesfälle.

 

Michael Jackson stirbt im Alter von 50 Jahren. Todesursache ist eine Vergiftung nach einer Überdosis des Narkosemittels Propofol, das ihm sein Leibarzt wegen Schlaflosigkeit verabreicht hatte. Die Trauerfeier des "King of Pop" verfolgen weltweit eine Milliarde Menschen am Fernseher.

Twittern in der Vorlesung erlaubt! Die Twitter-Wall ermöglicht es den Studierenden, in der Vorlesung von Professor Bucher per Twitter oder SMS anonym Fragen zu stellen. Diese werden für alle sichtbar auf einer Leinwand dargestellt. Diese neue Methode ist in Deutschland wohl einzigartig. Obwohl mit dem Einsatz des digitalen Mediums auch ein gewisses Risiko verbunden ist, hält sich die Twitter-Wall bis heute in den Vorlesungen und begeistert nach wie vor die Studierenden - auch wenn nicht themenbezogene Tweets natürlich nicht ausbleiben.

Quelle: Screenshot ZEIT Online

Die ZEIT (oben) und die Süddeutsche Zeitung (unten) waren nur einige der Medien, die im Laufe der Jahre über die Twitter-Wall berichteten.

Der Tod von Pop-Superstar Michael Jackson schockierte Musik-Fans weltweit. Viele drückten öffentlich ihre Trauer aus, wie hier an Jacksons Stern auf dem " Hollywood Walk of Fame".

Quelle: Angelo_Giordano/ Pixabay.com

Quelle: Screenshot Süddeutsche Zeitung Online

 

2010

Trier

Die Universität Trier feiert ihr 40-jähriges Bestehen. Fast 200 Jahre nach der Schließung der ursprünglichen Universität durch Napoleon Bonaparte, war die Lehranstalt im Jahr 1970 neu gegründet worden. Sie war anfangs eine rein geisteswissenschaftliche Fakultät im Verbund mit der technischen Universität in Kaiserslautern gewesen, noch heute sind diese Fachbereiche stark repräsentiert. Übrigens: Das Siegel, welches die Uni noch heute verwendet, stammt aus dem originalen "Corporate Design" von 1474.

Nach 28 Jahren endet die Amtszeit von Bürgermeister Georg Bernading. Zu seinen Verdiensten zählen unter anderem die Erweiterung des Moselstadions und die Eröffnung der ersten integrierten Leitstelle der Berufsfeuerwehr.

 

Hoher Besuch in Trier: Der erste Regionalbesuch seiner zweiten Amtszeit führt Bundespräsident Horst Köhler an die Mosel. Den gleichen bürgerlichen Namen wie der Präsident trägt übrigens auch ein berühmter Trierer...

 

Guildo im Guinness-Buch: Unter der Leitung von Schlagersänger und Trierer Lokal-Ikone Guildo Horn erzeugen im August 1.682 Musikerinnen und Musiker für fünf Minuten und zwei Sekunden auf Snaredrums einen Trommelwirbel - Weltrekord!

 

Trier geht eine Partnerschaft mit der chinesischen Millionenstadt Xiamen ein.

Festakt "40 Jahre Universität Trier".

Welt

Medienwissenschaft

Quelle: Public domain via Wikimedia Commons

Nach der Explosion auf der Deepwater Horizon gelangten zwischen April und Juli 2010 800 Millionen Liter Rohöl ins Meer.

Das Meer brennt: Die Bohrplattform Deepwater Horizon fängt nach einer Explosion Feuer und versinkt im Golf von Mexico. 115 Arbeiter können gerettet werden, elf verlieren ihr Leben. Bis zum Sommer strömen 800 Millionen Liter Rohöl ungehindert in den Ozean. Es kommt einer der schwersten Ölkatastrophen aller Zeiten.

 

Mit dem Lied "Satellite" gewinnt die 19-jährige Lena Meyer-Landrut in Oslo den 54. Eurovision Song Contest. Damit tritt sie in die Fußstapfen von Nicole, die 1982 mit "Ein bisschen Frieden" erstmals für Deutschland den Musikwettbewerb gewonnen hatte.

 

Während der Loveparade in Duisburg kommt es aufgrund einer Fehlplanung zu einer fatalen Massenpanik.  Die traurige Bilanz der weltweit größten Veranstaltung für Techno-Fans: 21 Tote und über 500 Verletzte.

 

Im Kupfer- und Goldbergwerk im chilenischen San José werden 33 Bergleute verschüttet. Nach 70 Tagen, die sie von der Außenwelt abgeschottet verbringen, die erlösende Nachricht: Ihre Rettung glückt dank einer aufwendigen Bergungsaktion. Weltweit hatten unzählige Menschen das Schicksal der Kumpel in den Medien verfolgt.

In Kooperation mit der Hamline University findet der zweitägige Workshop „Kennedy and the Media – Image and Impact of a US-President” statt. Mit dabei sind unter anderem Uni-Präsident Peter Schwenkmezger, Hans-Jürgen Bucher, Michael Jäckel und Hamline-Vertreterin Kari Richtsmeier.

 

Zwölf Studierende der Medienwissenschaft und der Slavistik besuchen im Rahmen einer Exkursion die Universität Jelec in Russland. Der Ausflug wird ungeplant verlängert: Nach dem Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull legt eine Aschewolke den Flugverkehr in Europa lahm, die Exkursionsteilnehmer sitzen vier Tage am Moskauer Flughafen fest.

 

Eine Projektgruppe aus Studierenden und Lehrenden produziert zwei jeweils vierminütige Beiträge für das ZDF-Magazin Drehscheibe. Die Themen sind auch für viele Studierende interessant: "Winterspeck ade" und "Schluss mit Rauchen".

 

Der Fachschaftsrat Medienwissenschaft wird gegründet.

 

Klaus Arnold wird Professor für Medien- und Kommunikationswissenschaft in Trier.

Michael Jäckel beim Workshop "Kennedy and the Media".

Quelle: Unijournal 04/2010

 

2011

Trier

Streit um die "blaue Lagune": Die Debatte um die Tankstelle in der Trierer Ostallee beginnt. Mit einer knappen Mehrheit spricht sich der Stadtrat für eine Verlängerung des Pachtvertrages mit der Betreibergesellschaft aus. Zuvor hatte es heftige Debatten bei Facebook und in den lokalen Medien gegeben. Denn: Der Bauausschuss hatte 2009 entschieden, den Pachtvertrag auslaufen zu lassen, und die Ostallee durch einen Grünstreifen für Fahrradfahrer und Fußgänger attraktiver zu machen.

Berichterstattung über den Streit um die Tankstelle (oben) und die neuen Stolpersteine (unten).

Die Anzahl der Stolpersteine in Trier wächst weiter: 14 neue Exemplare sind nun auf den Gehwegen der Stadt zu finden.

 

Um die Staus auf der Bitburger Straße zu reduzieren, beschließt die Stadt einen Ausbau. Für 967.000 Euro wird eine dritte Fahrspur geschaffen, dafür muss eine Felswand abgefräst werden.

 

Die Stadt verabschiedet eine Resolution, mit der sie die Abschaltung des französischen Kernkraftwerks Cattenom fordert. Die Gefahr, die von dem störanfälligen, weniger als 50 Kilometer entfernten Atommeiler ausgeht, ist vielen erst seit der Fukushima-Katastrophe bewusst.

 

Trier feiert das vierzigjährige Bestehen der Partnerschaft mit der kroatischen Hafenstadt Pula mit einem Festakt, bei dem auch der Bürgermeister Pulas anwesend ist.

 

Die älteste Triererin, Maria Schmelzer, feiert ihren 106. Geburtstag.

Welt

Medienwissenschaft

Nach einem Seebeben der Stärke 9 im Pazifik trifft ein Tsunami auf die Ostküste des Landes und überflutet unter anderem das Atomkraftwerk Fukushima. Dessen Stromversorgung fällt aus, sodass das Kühlsystem nicht mehr funktioniert. Wenige Stunden später kommt es daher zur Kernschmelze. Große Mengen radioaktiver Strahlung werden freigesetzt. Deutschland beschließt als Folge dieser Nuklearkatastrophe den Ausstieg aus der Kernenergie.

 

Osama bin Laden, Anführer des Terrornetzwerkes al-Qaida, wird nach der Erstürmung seines Anwesens in Pakistan durch US-Soldaten erschossen. Das TIME Magazine widmet bin Laden eines seiner "Red X" Cover, mit denen im Laufe der Jahre Siege über Feinde Amerikas gefeiert wurden.

Rechter Terror in Norwegen: Anders Behring Breivik zündet in Oslo vor dem Bürogebäude des Ministerpräsidenten eine Autobombe, wodurch acht Menschen sterben. Zwei Stunden später setzt er seinen Angriff auf der Insel Utøya mit einer Schießerei fort. Er tötet 69 Teilnehmer eines Feriencamps.

 

In Tunesien versammeln sich Menschen zu Massenprotesten gegen das autoritäre Regime von Präsident Zine el-Abidine Ben Ali. Die Aufstände gelten als Beginn der auch als "arabischer Frühling" bekannten Revolution in vielen Ländern Nordafrikas.

Quelle: Screenshot TIME Magazine online.

Mit diesem Cover reagierte das TIME Magazine auf Osama bin Ladens Tötung. Vorher waren bereits unter anderem Adolf Hitler, die japanische Flagge und Saddam Hussein mit dem roten X versehen worden.

"Der klassische Journalismus, so wie wir ihn kennen, scheint in einer Krise zu stecken. Öffentlichkeit und Selbstbeobachtung der Gesellschaft werden zunehmend von alternativen Internet-Angeboten erfüllt. Zu diesen zählen Erscheinungsformen des Web 2.0 wie Wikileaks und Weblogs, kollaborative journalistische Plattformen oder auch Hyper-Local-Media-Angebote. Wird der traditionelle Journalismus überflüssig?" Mit diesen Themen beschäftigen sich Medienwissenschaftler beim Symposium "Journalismus im Internet" , das in Trier stattfindet.

 

Dr. Lars Nowak untersucht in einem DFG-geförderten Forschungsprojekt die Ballistik in Fotografie und Film.

 

Professor Dr. Michael Jäckel, der an mehreren Forschungsprojekten der Medienwissenschaft beteiligt war, wird zum Präsident der Universität Trier ernannt.

 

Martin Loiperdinger veröffentlicht die DVD "Screening the Poor 1888–1914" , die sich mit der um das Jahr 1900 allgegenwärtigen Sozialen Frage beschäftigt. In Zusammenarbeit mit dem Trierer Kino Broadway wird eine öffentliche Vorführung veranstaltet. Dem Unijournal erklärt Loiperdinger: "Mit der neuen digitalen Projektion des Broadway, die technisch perfekt ist, kommt das frühe Kino jetzt wieder zurück nach Trier."

 

Klaus Arnold führt das Forschungsprojekt "Hyperlocals - die neuen Alternativen" durch und untersucht insgesamt 27 unabhängige Nachrichtenwebsites aus dem lokalen Umfeld. Das Ergebnis: Sie erlauben kaum Partizipation, sondern bieten klassische Informationsangebote.

Peter Schumacher von der Hochschule Darmstadt (links) und Hans-Jürgen Bucher (rechts) beim Symposium "Journalismus im Internet".

Quelle: Medienwissenschaft Trier

 

2012

Trier

Die Wallfahrt zum Heiligen Rock im Trierer Dom wird nach dem Jahr 1996 nochmals eröffnet. Die Künstler Wolfram P. Kastner und Linus Heilig nutzen die Gelegenheit zum Protest. Sie ziehen verkleidet als Papst und Hitler durch die Trierer Innenstadt und fordern sie eine klare Trennung von Kirche und Staat. Helmut Schwickerath stellt sein Parodie-Kunstwerk "Heilige Unterhosen von Karl Marx" als "ein provozierendes Gegenstück" zum Heilig-Rock-Wallfahrt aus.

 

In der Trierer Fußgängerzone stürzt ein Kastanienbaum um. Eine Frau kommt bei diesem Unglück ums Leben. Kurz zuvor war bei einer Prüfung des Baums kein Risiko festgestellt worden.

 

Trier hat seinen eigenen Olympia-Sieger: Der Ruderer Richard Schmidt gewinnt im Achter olympisches Gold und präsentiert seiner Heimatstadt nach seiner Rückkehr die Medaille.

 

Von der Neuordnung der Ticketpreise ab der Saison 2012/13 erhofft sich das Theater Trier einen Mehrgewinn von 225.000 Euro.

 

Trierer Skateboarder, Rollerblader und BMX-Fahrer atmen auf. Die als "Projekt X" bekannte Skatehalle in einem ehemaligen Supermarkt in Trier-West bleibt erhalten.

Normalerweise müssen Skater bei Regen zuhause bleiben, Feuchtigkeit zerstört ihre Bretter und Kugellager. Die Skatehalle in Trier ist eine von wenigen in Deutschland und erlaubt Training bei jedem Wetter.

Welt

Medienwissenschaft

Der Weltuntergang fällt mal wieder aus. Das Ende des Maya-Kalenders am 21.12.2012 sehen viele als Zeichen der Apokalypse an ebenjenem Tag. Die Existenz dieser Zeilen beweist: Die Maya hatten keinen Riecher für das Ende der Welt, sondern wohl einfach keine Lust mehr.

 

François Hollande gewinnt die Präsidentschaftswahl in Frankreich. Sein Gegner, der bisherige Präsident Nicolas Sarkozy, war vor allem bei den Arbeitern und sozial Benachteiligten unbeliebt gewesen.

 

Queen Elizabeth II. feiert ihr diamantenes Thronjubiläum. Ihren Humor beweist sie bei der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in London, bei der ein Clip mit ihr und "James Bond" Daniel Craig gezeigt wird.

Four more years: Barack Obama gewinnt die Präsidentschaftswahl in den USA und bleibt für weitere vier Jahre "Commander in Chief" der Vereinigten Staaten.

 

Der nationale Volkskongress der chinesischen Volkspartei bestimmt Xi Jinping zu ihrem Generalsekretär.

Quelle: Screenshot Twitter

Barack Obamas Tweet nach dem Wahlsieg ist einer der am häufigsten retweeteten aller Zeiten.

Die Trierer Medienwissenschaft feiert ihren 15. Geburtstag. Besonders der Tag der Medienwissenschaft steht ganz im Zeichen des Jubiläums. Hans-Jürgen Bucher spricht in einem Interview mit dem Trierischen Volksfreund über die Entwicklung des Fachs, die Twitter-Wall und den zukünftigen Einsatz der digitalen Medien.

 

Über letzteres macht sich die gesamte Uni Trier Gedanken. Stefan Aufenanger sagt bei einer Tagung dazu: "Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. Lassen Sie uns Windmühlen bauen."

Quelle: Medienwissenschaft Trier

Nach 15 Jahren Medienwissenschaft spricht Hans-Jürgen Bucher nicht nur über die Vergangenheit, sondern auch die Zukunft. Zur Zukunft der berühmten Twitter-Wall sagt er im Volksfreund-Interview: "Ich würde sie erst abstellen, wenn die Mehrheit sagt: Das nervt uns."

Hans-Jürgen Bucher ist es auch, der 2012 eine Studie zum Thema "Erfolgsfaktoren im lokalen Fernsehen" veröffentlicht.

 

In seiner Vorlesung ist derweil ein Vertreter des Brockhaus-Verlags zu Gast, der die Studierenden zum nicht ganz ernstgemeinten "Wettbewerb" zwischen dem Lexikon und der im akademischen Rahmen oft verpönten Online-Enzyklopädie Wikipedia herausfordert. Auf die Frage des Unijournals nach dem Ausgang des Wettstreits antwortet Bucher diplomatisch: "Ich kann mich nicht genau erinnern."

 

2013

Trier

Anlässlich des 195. Geburtstags von Karl Marx werden 500 rote Mini-Abbilder des gebürtigen Trierers in der Innenstadt als Freiluft-Installation ausgestellt. Vor allem um die Porta Nigra tummeln sich die roten Figuren. Ziel des verantwortlichen Künstlers Ottmar Hörl ist es, Passanten zum Nachdenken über Marx anzuregen. Das Medienecho ist geteilt: So schreibt beispielsweise SPIEGEL ONLINE : "[Trier] gibt den Philosophen, der den Kapitalismus überwinden wollte, der Lächerlichkeit preis."

Die Open-Air Ausstellung "Elephant Parade" kommt nach Trier und Luxemburg. Das internationale Kunstprojekt existiert seit dem Jahr 2007 und besteht aus bunt bemalten Elefantenskulpturen aus Kunststoff. Diese finden sich nun an vielen Orten in der Innenstadt wieder. Die "Elephant Parade Trier-Luxemburg" hat nicht nur einen künstlerischen Wert: 70% des Erlöses werden für Schutz asiatischer Elefanten verwendet.

SPIEGEL ONLINE "marx" nicht: Die roten Karl-Marx-Figuren stießen nicht überall auf Gegenliebe, waren aber vor allem bei Dieben sehr beliebt.

Quelle: Screenshot SPIEGEL ONLINE

Welt

Medienwissenschaft

Am 1. Juli wird Kroatien Mitglied der Europäischen Union. Nach Slowenien ist Kroatien der zweite Nachfolgestaat Jugoslawiens, der ein Teil der EU wird.

 

Die Bundestagswahl findet am 22. September statt. Das Ergebnis ist die dritte große Koalition auf Bundesebene in der Geschichte.

 

Nelson Mandela, der erste schwarze Präsident Südafrikas und Symbol der Freiheit, stirbt am 5. Dezember. Sein Tod löst ein weltweites Medienecho aus. Tausende Menschen kommen zur Trauerfeier, um Abschied von der afrikanischen Ikone zu nehmen.

Bei einem Bombenanschlag auf den Boston Marathon sterben drei Menschen, mehr als 260 werden verletzt. Das Attentat ist der schwerwiegendste Terrorangriff auf amerikanischem Boden seit dem 11. September 2001. Die Täter sind die aus Kirgistan stammenden Brüder Tamerlan und Dschochar Zarnajew. Tamerlan wird auf der Flucht von Polizisten getötet, Dschochar wird 2015 zum Tode verurteilt.

Die Studiengangskonzeption und Prüfungsordnung der Medienwissenschaft werden im Wintersemester 2013/14 geändert.

 

Master-Studierende untersuchen im Rahmen eines Projektseminars den Trierischen Volksfreund und erforschen den Lokaljournalismus. Die vier Arbeitsgruppen untersuchen jeweils mit unterschiedlichen Verfahren, wie Menschen mit der Lokalzeitung umgehen und erarbeiten aufbauend auf ihren Forschungsergebnissen Verbesserungsvorschläge.

Quelle: Trierischer Volksfreund

Der Trierische Volksfreund wurde unter anderem per Eyetracking untersucht.

Das Forschungsprojekt zum Online-Angebot der Zieglerschen Anstalten endet nach rund einem Jahr.

 

Martin Loiperdinger veröffentlicht mit Uli Jung das Buch "Importing Asta Nielsen: The International Film Star in the Making". Im gleichnamigen Forschungsprojekt entsteht eine Datenbank zu Nielsen.

 

Philipp Niemann, wissenschaftlicher Mitarbeiter, bewertet im Trierischen Volksfreund die neue Website der Stadt.

Aufgrund seines Kampfes gegen die Apartheid verbrachte Nelson Mandela 27 Jahre in Haft. Später wurde er Präsident und Nationalheld.

Quelle: Screenshot SPIEGEL ONLINE

 

2014

Trier

Über die Wahl von Wolfram Leibe zum Oberbürgermeister von Trier entschieden gerade einmal 110 Stimmen.

Quelle: Screenshot 16vor.de

Wolfram Leibe (SPD) gewinnt die Trierer Oberbürgermeisterwahl mit 50,22% der Stimmen hauchdünn gegen Hiltrud Zock. Diese war als unabhängige Kandidatin ins Rennen gegangen, jedoch von der CDU unterstützt worden.

 

Frauen in Trier erkranken deutschlandweit am häufigsten an Lungenkrebs. Das zeigt eine Studie der evangelischen Lungenklinik in Berlin. 50,3 von 100.000 Triererinnen erkranken demnach pro Jahr durchschnittlich. Schuld daran ist nicht nur das Rauchen: Die Tallage Triers und die aus dem mangelnden Luftaustausch resultierenden Feinstaubwerte werden ebenso als Gründe angeführt, wie ein ungewöhnlich hohe Konzentration des krebserregenden Gases Radon im Umkreis der Stadt.

 

Am 23. September feiert die älteste Stadt Deutschlands ihren 2.030. Geburtstag. Und da eine Geburtstagsparty alleine keinen Spaß macht, feiern siebzig Trierer Bürger, die ebenfalls an diesem Tag Geburtstag haben, mit.

 

Die Konstantin-Basilika bekommt eine neue Hauptorgel. Das Instrument der Firma Eule verfügt über 82 Register und über 6.000 Pfeifen. Der Klang des neuen Instruments wird als positiv bewertet, das Design stößt auf Kritik. Es wirke quadratisch und bedrohlich.

Welt

Medienwissenschaft

Die achte Europawahl findet statt. Die Wahlbeteiligung ist wie immer dürftig: In Deutschland gehen 48 Prozent wählen, in der Slowakei schaffen es gerade einmal 13 Prozent der Wahlberechtigten zur Urne.

 

Das Parlament der "Autonomen Republik Krim" erklärt am 11. März seine Unabhängigkeit von der Ukraine, andere sprechen von einer Annexion durch Russland. Zuvor waren russische Truppen ohne Hoheitsabzeichen in einer Nacht- und Nebelaktion auf der Halbinsel einmarschiert - ein Bruch des Völkerrechts. Die Legitimation des Vorgehens aus Sicht der Russen ist ein Gesetz, welches es dem Militär erlaubt, im Ausland zu agieren, um dort lebende russische Minderheiten zu schützen.

Quelle: Elizabeth Arrott / VOA [Public domain], via Wikimedia Commons

Ab Mitte des Jahres breitet sich Ebola in Westafrika aus. Die offizielle Zahl der Todesopfer liegt Ende des Jahres bei fast 8.000.

 

Ein schwarzes Jahr für Malaysia Airlines: Zuerst verschwindet Flug MH-370 spurlos auf dem Weg nach Peking, wenig später wird MH-17 über der Ostukraine abgeschossen.

 

Deutschland wird bei der Fußball-WM in Brasilien zum vierten Mal Weltmeister. Im Finale besiegt die Mannschaft Argentinien.

Nicht gekennzeichnete Soldaten am Flughafen Simferopol auf der Krim.

Die Medienwissenschaft beim City Campus: Christof Barth führt die Eyetracking-Technologie des Faches vor. Die Besucher können diese direkt am Stand testen und alles über die Datenerhebung per Blickaufzeichnung erfahren. Das Projekt ist eine Kollaboration mit dem Volksfreund .

 

Klaus Arnold lässt die Standbesucher beim City Campus entscheiden, in welcher Form ein Beitrag zum Thema Radfahren im Volksfreund erscheinen soll. 66 von 100 Teilnehmern stimmen für die Reportage. Am 30. September erscheint daher eine solche mit dem Titel "Ärger, Angst und Ausweichmanöver" .

Online-Artikel des Trierischen Volksfreund zum City Campus.

Das Forschungsprojekt von Klaus Arnold zum Thema Lokaljournalismus startet.

 

Unter der Leitung von Annette Deeken nehmen Studierende den ersten akustischen Stadtführer für Trier auf.

 

Zwischen dem 2. und dem 4. April findet die Fachtagung der Medienwissenschaft statt. Experten des Faches setzen sich mit dem Thema "Vom Flugblatt zur Flut der Bilder - Die Entwicklung der visuellen Massenkommunikation" auseinander.

Quelle: Screenshot Trierischer Volksfreund Online

 

2015

Trier

Das Skelett der seit 2007 vermissten Studentin Tanja Gräff wird am roten Felsen in der Nähe der Hochschule gefunden. Ermittler gehen entgegen vorangegangener Vermutungen von einem Unfall aus, ein Teil der Bevölkerung ist trotzdem skeptisch. Zu viele Geschichten, Theorien und Verschwörungstheorien hatten sich in den acht Jahren nach ihrem Verschwinden verbreitet.

Die verbrannte Leiche einer 16-Jährigen wird in der Nähe des Trierer Hauptbahnhofs gefunden. Der Täter ist ein Bekannter des toten Mädchens. Um seinen gescheiterten Vergewaltigungsversuch zu verdecken, hatte er die Schülerin mit einem Messer umgebracht und am folgenden Tag die Leiche in Brand gesetzt.

 

Der im Alter von 93 Jahren verstorbene Trierer Maler Conrad Klein hinterlässt der Stadt ein Haus und ein Vermögen  von 350.000 Euro. Das Geld fließt allerdings nicht in die Stadtkasse. Klein hatte vor seinem Tod verfügt, dass sein Nachlass Obdachlosen zugute kommen soll.

Nach acht Jahren wird Tanja Gräff gefunden.

Welt

Medienwissenschaft

Terror in Frankreich: Der erste von mehreren Anschlägen in Paris trifft am 7. Januar die Redaktion der Satire-Zeitschrift Charlie Hebdo. Zwölf Menschen werden erschossen, mindestens zwanzig verletzt. In Folge versammeln sich Menschen in vielen europäischen Städten zu Solidaritätskundgebungen, der Ausspruch "Je Suis Charlie" wird als Zeichen des Beistands geschaffen.

 

Am 13. November schlagen die Terroristen in Paris erneut zu. An mehreren Orten töten Angreifer 130 Menschen, verletzen mehr als 350. Die Explosion eines Sprengsatzes vor dem Stadion St. Denis erleben Millionen TV-Zuschauer live: Sie ist bei der Übertragung eines Fußball-Länderspiels zwischen Frankreich und Deutschland deutlich zu hören.

 

Die europaweit als solche bezeichnete Flüchtlingskrise löst eine anhaltende gesellschaftliche Debatte über die Asylpolitik in Europa aus. Allein in Deutschland beantragen 476.649 Menschen Asyl, viele von ihnen fliehen vor dem Krieg in Syrien.

Die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz und die Jungen Europäischen Föderalisten veranstalten die Podiumsdiskussion "EUR Voice: Unser Medium für Europa". Als Experte ist Hans-Jürgen Bucher eingeladen.

 

Klaus Arnold lässt die Studierenden tanzen: Bei der Party-Reihe "Battle of the Profs", bei der Lehrende am Mischpult stehen, legt erstmals ein Professor der Medienwissenschaft auf. Die Musik, die er privat hört, beschreibt er im Vorfeld als eine Mischung aus "Punk, Grunge, Neue Deutsche Welle und Kinderliedern."

In seinem Artikel in der Deutschen Universitätszeitung schreibt Klaus Arnold über ein nicht nur bei Studierenden verbreitetes Problem: die Herausforderung, sich in der heutigen Zeit auf die Arbeit zu konzentrieren: "Hey, ich schaue noch schnell, ob jemand meinen letzten Facebook-Post geliket hat, meine E-Mails müsste ich auch beantworten. Ich mach' erst mal ein Foto von meinem Schreibtisch, schreibe 'Doktortitel, ich komme' drunter und schick' das über Twitter. Mensch, draußen scheint mächtig die Sonne."

Nachrichtenbeitrag zum Terror in Paris.

DJ Klaus Arnold stellt sich vor.

 

2016

Trier

Eine Syrerin ist Weinkönigin von Trier! Die 26-jährige Ninorta Bahno ist die erste ausländische Trägerin des Amtes überhaupt. Zuvor war sie vor dem Krieg in ihrer Heimat nach Deutschland geflohen. Ihre Krönung sorgt für Aufsehen, zahlreiche deutsche Zeitungen berichten. Die WELT nennt Ninorta Bahno ein "Symbol der Integration", sogar die New York Times interessiert sich für die erste syrische Weinkönigin Deutschlands.

Eine britische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg wird in der Innenstadt gefunden. Rund 6.000 Menschen müssen während der Entschärfung ihre Häuser verlassen.

 

Die chinesische Regierung bietet Trier eine 6,50 Meter hohe Karl-Marx Statue als Geschenk an. Grund ist der 200. Geburtstag des in Trier geborenen Denkers im Jahr 2018.

Die Wahl von Ninorta Bahno zur ersten syrischen Weinkönigin Deutschlands sorgte auch international für Aufsehen.

Quelle: Screenshot International Business Times

Welt

Medienwissenschaft

Der Fernseh-Star und Milliardär Donald Trump setzt sich gegen Hillary Clinton durch und gewinnt die Präsidentschaftswahl in den USA. Mit einem Sieg des politisch unerfahrenen Trump hatte fast niemand gerechnet. Vor allem seine häufigen und teils unüberlegten Äußerungen bei Twitter sorgen weltweit für Kopfschütteln. Auch Trumps politische Ziele, wie sein Plan für eine Mauer an der Grenze zu Mexiko und die Devise "America First", sorgen vielerorts für Empörung.

Terroristen verüben mehrere Anschläge mit Lastkraftwagen. Im Sommer werden an der Strandpromenade von Nizza 86 Menschen getötet, in der Woche vor Weihnachten steuert ein Attentäter einen LKW auf den Berliner Weihnachtsmarkt. Elf Menschen sterben.

 

Großbritannien entscheidet sich am 23. Juni bei einem Referendum für den EU-Austritt. Der britische Premierminister David Cameron tritt nach der Entscheidung für den Brexit zurück.

Hans-Jürgen Bucher äußert sich im Trierischen Volksfreund zum Thema "Nachhaltigkeit der lokalen Agenda". Dabei stellt er die Ergebnisse seines Projektseminars vor. Unter seiner Leitung sollen die Studierenden der Initiative "Lokale Agenda 21" helfen, über soziale Medien ihre Projekte besser bekannt zu machen.

 

Martin Loiperdinger ist Herausgeber des Buchs KINtop. Antologia wczesnego kina. von Andrzej Debski, das sich mit dem frühen Kino beschäftigt.

 

Verena Bläser wird wissenschaftliche Mitarbeiterin der Trierer Medienwissenschaft. In der renommierten Fachzeitschrift Aus Politik und Zeitgeschichte veröffentlicht sie einen Artikel mit dem Titel "Zum Russlandbild in den deutschen Medien."

Verena Bläser veröffentlicht einen Artikel in Aus Politik und Zeitgeschichte. Das Magazin wird von der Bundeszentrale für politische Bildung herausgegeben.

Quelle: Screenshot Aus Politik und Zeitgeschichte

Der Sieg Donald Trumps war für viele Menschen ein Schock.

 

2017

Trier

Am 24. November wird die Universität Trier wegen einer Amokdrohung vorsorglich gesperrt. Ein Studierender hatte auf der Social-Media-Plattform Jodel, auf der Nutzer anonym Nachrichten und Bilder posten können, angekündigt, eine Jura-Vorlesung zu stürmen und Menschen zu erschießen. Dass Kommunikation im Internet vor allem dann nicht anonym ist, wenn man sie aus seinem eigenen WLAN-Netzwerk betreibt, lernt der "Jodler" spätestens, als die Polizei noch am selben Tag vor seiner Tür steht. Er wird festgenommen.

 

Der China-Marx soll kommen: Trier hat beschlossen, die Karl-Marx-Statue anzunehmen, die der Stadt von der chinesischen Regierung angeboten worden war. Um zu sehen, wie sich der 6,30 Meter hohe Marx made in China macht, wird ein Holzschnitt in Originalgröße am Simeonstiftplatz aufgestellt.

Sogar die New York Times berichtet über die Marx-Statue (oben), die Trierer Bürger haben eine differenzierte Meinung (unten).

Der erste Bürgerentscheid in der Geschichte Triers dreht sich um eine Tankstelle. Bei der Abstimmung setzen sich die Befürworter der Aral-Tankstelle in der Ostallee durch. Sie erreichen mit 14.079 Ja- gegenüber 5264 Nein-Stimmen auch den notwendigen Mindestanteil von 15 Prozent. Damit wird der Pachtvertrag um zehn Jahre mit einer Option auf weitere fünf Jahre verlängert. Im Vorfeld hatten beide Seiten ihre Meinung öffentlich kundgetan und vor allem in sozialen Medien ihre Argumente dargelegt.

 

Ein Teil der Frauen-Handball-Weltmeisterschaft findet in Trier statt. Insgesamt besuchen 24.000 Zuschauer die 15 Spiele, die in der Arena Trier ausgetragen werden.

Quelle: Screenshot New York Times Online

Welt

Ehe für alle! Im Oktober wird in Deutschland die Eheschließung für homosexuelle Paare in Deutschland möglich. Auch in anderen Ländern tut sich etwas: Im Dezember beschließt das australische Parlament mit deutlicher Mehrheit, die Ehe für alle ebenfalls einzuführen, in Österreich soll es gleichgeschlechtlichen Paaren ab 2019 möglich sein zu heiraten.

 

Der G20-Gipfel findet in Hamburg statt. Während der Gipfelwoche gibt es zahlreiche Proteste, die zum Teil in unvorhergesehener Gewalt ausarten. Besonders Teilnehmer der Protestaktion "Welcome to Hell" werden auffällig, indem sie Autos anzünden, Fensterscheiben zerschlagen oder einen Supermarkt im Schanzenviertel plündern. Während die Polizei und ein Großteil der Medien die Randalierer für die Eskalation verantwortlich machen, kritisieren Autonome das Verhalten der Polizei. Für Verwunderung sorgt Andreas Beuth, Anwalt und Sprecher der "roten Flora". In einem Interview erklärt er, er hege zwar "gewisse Sympathien für solche Aktionen", wolle diese aber "nicht im eigenen Viertel, wo wir wohnen." Einen Alternativvorschlag hat er auch: "Warum nicht in Pöseldorf oder Blankenese?"

Quelle: JouWatch [CC BY-SA 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons

Die Krawalle beim G20-Gipfel in Hamburg sorgten für Unverständnis und Wut. Auch brachten sie Journalisten dazu, Regeln zu verletzen: Die BILD druckte nach dem Gipfel ein unverfälschtes Bild eines Randalierers auf der Titelseite und rief öffentlich zur Suche nach dem Mann auf.

Der neue US-Präsident Donald Trump verhängt per Dekret einen "Muslim Ban". Demnach dürfen Bürger aus sieben vorwiegend muslimischen Ländern 90 Tage lang nicht in die USA einreisen, Flüchtlingen aus Syrien soll die Einreise für immer verwehrt bleiben. Nach weniger als einer Woche kippen Richter die ersten Bestimmungen des Dekrets.

 

Ein Selbstmordattentäter verübt bei einem Konzert der Sängerin Ariana Grande in Manchester einen Anschlag. Er reißt 22 Menschen mit sich in den Tod.

Medienwissenschaft

Die Universität Trier trauert um Klaus Arnold . Der bei Studierenden und Lehrenden beliebte Professor stirbt nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von nur 48 Jahren. Er hinterlässt seine Frau, drei Kinder und ein großes Loch in der Trierer Medienwissenschaft.

Quelle: Wikintje (Own work) [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons

Klaus Arnolds Forschungsgebiete waren unter anderem Medienstrukturen, Qualität und Ethik im Journalismus und Publikumsforschung.

Die Trierer Medienwissenschaft feiert ihren 20. Geburtstag mit einem Online-Magazin. Unter der Leitung von Hans-Jürgen Bucher produzieren vierzehn Master-Studierende ein Online-Magazin, das das Fach unter zahlreichen Gesichtspunkten vorstellt. Dieses beschreibt das Fach als "lebendig", "vielseitig" und "einzigartig".

Hans-Jürgen Bucher und Bettina Boy im Rezeptionslabor der Universität Trier.

Quelle: Campusnews Uni Trier

Christian Nuernbergk erhält eine Vertretungsprofessur in der Medienwissenschaft.

 

Die Promovendin Bettina Boy und Hans-Jürgen Bucher arbeiten an dem Forschungsprojekt "Audio-Visuelle Wissenschaftsvermittlung im Fernsehen und Internet" . Dieses Projekt soll eine bisher bestehende Forschungslücke füllen und Anregungen für die Optimierung von Wissenschafts-Formaten liefern.