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Der erste Weltstar des Kinofilms
Martin Loiperdinger erforscht, wie die dänische Schauspielerin Asta Nielsen zum internationalen Star wurde
Wer an weltbekannte Filmstars denkt, denkt fast zwangsläufig auch an Hollywood. Die Traumfabrik gilt als Geburtsstätte des Starsystems. Was heute jedoch kaum jemand weiß: Als in Hollywood 1911 das erste Filmstudio eröffnet wurde, hatte das Filmdebüt der dänischen Schauspielerin Asta Nielsen - „Afgrunden“
(Abgründe) - bereits international Erfolge gefeiert und ihr zu weltweiter Bekanntheit verholfen.
Asta Nielsen und das Ende des frühen Kinos
Professor Martin Loiperdinger, Medienwissenschaftler an der Universität Trier, bezeichnet Asta Nielsen als den ersten internationalen Filmstar – lange vor Charlie Chaplin, Grace Kelly oder Marylin Monroe. An der
Universität Trier erforscht er schon seit über sechs Jahren, wie die Filme von Asta Nielsen und ihre Person weltweit beworben wurden. Die Motivation, sich mit der dänischen Schauspielerin zu beschäftigen, liegt in seinem Forschungsschwerpunkt begründet: Fünfzehn Jahre lang hatte er sich mit dem frühen Kino auseinandergesetzt, bevor er sich der Forschung zu Asta Nielsen widmete. Seiner Ansicht nach markiert Asta Nielsen das Ende des frühen Kinos, da sie in langen Spielfilmen Erfolg hatte und damit das bisherige Kurzfilmprogramm der Kinos ablöste.
Loiperdinger skizziert die Fragestellung seines Projektes folgendermaßen: „Der Vertrieb ihrer Filme und wie sie zum Star aufgebaut wurde, auch ihre Erscheinung auf der Leinwand in allen Ländern, die damals Kinos hatten – das ist ein phänomenaler Erfolg, der der Erklärung bedarf: Warum verlieben sich Kinozuschauer in eine Gestalt, die nur aus Licht und Schatten besteht? Das war neu.“
Die Etablierung des Starsystems im frühen 20. Jahrhunderts ist eng mit dem Namen Asta Nielsen verknüpft. Nicht in Hollywood, sondern in Europa wurde sie zum ersten internationalen Filmstar.
In Armut aufgewachsen
Dass die 1881 geborene Asta Nielsen einmal in Kinos auf der ganzen Welt zu sehen sein würde, war alles andere als absehbar. Als Tochter eines Arbeiters in vergleichsweise ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, hat sie zwar schon früh den Wunsch, Theaterschauspielerin zu werden; ihre Mutter ist jedoch streng dagegen. Dennoch erhält sie Unterricht und arbeitet schließlich als Schauspielerin unter anderem am Theater in Kopenhagen. Als sie ihren späteren Ehemann, den dänischen Regisseur Urban Gad kennenlernt, beginnt ihre Karriere als Filmschauspielerin. Wenige Jahre später ist sie ein Weltstar.
Kinogeschichte aus Zeitungsanzeigen
Das Projekt „Asta Nielsen – der internationale Filmstar 1911-1914“, das seit Februar 2018 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird, basiert auf
einer internationalen Konferenz im Jahr 2011, zu der Martin Loiperdinger FilmwissenschaftlerInnen aus 20 Ländern eingeladen hatte, welche die Ergebnisse ihrer Forschung zu Asta Nielsen präsentierten. Auf Grundlage des so gewonnenen Wissens begann Martin Loiperdinger Branchenzeitschriften und lokale Tageszeitungen aus den Jahren 1910 bis 1915 systematisch auf Annoncen und Artikel zu untersuchen, die Asta Nielsens 27 vor dem Ersten Weltkrieg erschienenen Spielfilme bewerben. An der Recherche und Analyse dieser Anzeigen waren auch viele Studierende der Trierer Medienwissenschaft beteiligt. So sammelten sich mehr als 5.000 Anzeigen und Texte aus über 20 Ländern an – sogar aus Japan, Mexiko und Australien. Um dieser Datenmenge Herr zu werden und anderen Forschern Zugang zu dem Material zu ermöglichen, wurden alle Annoncen und Artikel in eine Datenbank eingepflegt, die vom Deutschen Filminstitut gehostet wird. Die Datenbank ist online zugänglich und wächst kontinuierlich weiter.
Einige Annoncen sind besonders aufwändig gestaltet: Asta Nielsen als Kopfgeburt ihres Regisseurs und Ehemannes Urban Gad.
Die Annoncen in der Datenbank stammen aus über 20 Ländern. Auch in Brasilien wurde Asta Nielsen beworben.
In russischen Publikationen ist Martin Loiperdinger auf besonders aufwändig
gestaltete Annoncen gestoßen.
Auch im Trierischen Volksfreund wurde Asta Nielsen Anfang des 20. Jahrhunderts
beworben.
Der Vertrag zwischen der Internationalen Films-Vertrieb-Gesellschaft mit Asta Nielsen und Urban Gad ist verschollen. Nur diese Bekanntmachung erinnert an den historischen Moment.
Viele Annoncen zeigen das Porträt der Schauspielerin und tragen so zu ihrer Wiedererkennbarkeit bei.
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„Duse“ der Filmkunst
Häufig wurde die Schauspielerin Asta Nielsen in Kinoanzeigen mit damals berühmten Theaterschauspielerinnen wie Eleonora Duse oder Sarah Bernhardt verglichen, wodurch sie Beinamen wie „Duse der Filmkunst“ oder „Bernhardt of the North“ erhielt. Laut Loiperdinger enthielten diese Namen die Botschaft: „Das Kino kann Welttheater bieten – überall, für jedermann und kostengünstig. Kommt ins Kino und geht nicht mehr ins Theater!“ Viele der Annoncen zeigen ein Porträt von Asta Nielsen, wodurch sich die dänische Schauspielerin auch optisch zu einer wiedererkennbaren Marke entwickelte. Besonders russische Branchenzeitungen setzten aufwändige grafische Mittel ein: „Die ganzen Kunstströmungen wie Konstruktivismus, Suprematismus und der Jugendstil in Russland kommen in diesen Anzeigen zum Ausdruck.“
Weitere Forschung ist notwendig, um klären zu können, inwiefern das Geschäftsmodell der eigens für die Vermarktung der Asta-Nielsen-Filme gegründeten Internationalen Films-Vertrieb-Gesellschaft umgesetzt
wurde, die einen exklusiven – leider verschollenen – Vertrag mit Asta Nielsen geschlossen hatte. Die Leihverträge schrieben den Kinos vor, ganze Asta-Nielsen-Serien für eine volle Woche pro Film zu buchen. Die Recherchen zeigen jedoch, dass die Filme in vielen Ländern nur eine halbe Woche oder sogar nur am Wochenende zu sehen waren: „In fast allen Ländern gab es Probleme mit dem Programmformat, denn die Kurzfilmprogramme hatten zweimal die Woche einen Programmwechsel.“
Ausweitung auf andere Länder
Martin Loiperdinger kann nun drei Jahre lang mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) systematisch zu Vertrieb und Aufführungen der Filme mit Asta Nielsen forschen. Um die Anfänge des Starsystems angemessen darstellen zu können, gibt es zwei Teilprojekte: In Trier werden die Heimatmärkte Deutschland und Österreich-Ungarn untersucht – und an der Philipps-Universität in Marburg werden unter Leitung von Yvonne Zimmermann die Auslandsmärkte Großbritannien und Australien erforscht.
Die Augen der andern fest im Blick
Im Trierer Rezeptionslabor wird erforscht wie Medien angesehen und verstanden werden
Die Medienwissenschaft in Trier hat ein markantes Alleinstellungsmerkmal: Blickaufzeichnung. Das ist ein Forschungsbereich an der Professur von Hans-Jürgen Bucher, der mit Hilfe von technischen Brillen und Kameras die Blicke von Lesern oder Zuschauern aufzeichnet. Wo Menschen hinblicken, verrät viel über ihren Umgang mit Medien. Im Trierer Labor sind eine Reihe von Studien durchgeführt worden. Die Nutzerfreundlichkeit von Online-Angeboten, die optimale Gestaltung einer Zeitungsseite und die Rezeption von Filmen und Videos wurden untersucht. In einem der Projekte mit dem Titel „Interactive Science“ wurde untersucht wie wissenschaftliche Vorträge mit visueller Unterstützung – beispielsweise durch Power Point – beim Publikum ankommen und verstanden werden.
Der Nachfolger dieses Projekts beschäftigt sich mit einer anderen Art der Wissenschaftskommunikation: der Vermittlung von Wissen in Wissenschaftsvideos im
Internet und in Fernsehbeiträgen. Was unterscheidet die beiden audio-visuellen Formate und wie werden sie im Vergleich dazu verstanden? Ziel des Projektes ist es, zu erklären, unter welchen Voraussetzungen Wissen erfolgreich vermittelt wird und ob das im Internet vielleicht besser gelingt als im Fernsehen. Der praktische Nutzen dieser Forschung ist der Klaus Tschirra Stiftung, die laut Website üblicherweise nur Naturwissenschaften und Informatik unterstützt, die Förderung des Projektes wert.
Das Projekt will die Wissensvermittlung durch Wissenschaftler im Internet optimieren. Bettina Boy, die als Mitarbeiterin in diesem Projekt arbeitet, weist noch auf einen andern Grund für die Relevanz des Themas hin: „Wenn die Bevölkerung über Steuergelder die Wissenschaft finanziert, dann sollte sie auch wissen, was mit diesem Geld gemacht wird. Außerdem sollten die Menschen etwas von den Forschungsergebnissen haben.“ Am Ende des Projektes will Boy ihre Dissertation über das Thema verfassen.
Das Projekt „Interactive Science“ hat die Blicke von Zuschauern auf wissenschaftlichen Vorträgen untersucht. Im mobilen Einsatz war die selbst gebastelte Helmkamera.
Auch damals wurde bereits geschaut, wie Menschen mit Handys umgehen – wenngleich das Forschungsgebiet heute komplexer ist.
Eine andere Möglichkeit der Blickaufzeichnung: Im Labor zeichnen Kameras den Versuch auf.
Zur Kontrolle hat Professor Bucher einen Vortrag von sich selbst gefilmt und Probanden haben sich in Trier den Vortrag angesehen. So konnte getestet werden, wie sie auf vermeintlich guten und schlechten Stil reagieren.
Wie im Krimi: Im Rezeptionslabor gibt es eine durchsichtige Scheibe, von der die Leiter die Studie überwachen können.
Das Equipment wurde stets erneuert. Aus dem Tisch heraus, verfolgt die Kamera die Augenbewegungen der Probandin nah am Bildschirm.
So sahen die ersten Auswertungen von „Interactive Science“ aus. Alle Tische mussten zusammengeschoben werden, damit man einen linearen Verlauf der Blicke betrachten konnte.
Blickaufzeichnung bleibt mit dem Projekt von Frau Boy weiterhin ein großer Forschungsbereich des Faches.
So sieht die aktuelle Blickaufzeichnungs-Brille aus.
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Laien produzieren den Großteil der Videos
In der ersten Phase des Projektes wurden rund 500 Wissenschaftsvideos gesichtet und katalogisiert. Dabei stellte sich heraus, dass bei der Wissenschaftskommunikation im Internet andere Akteure dominieren als im Fernsehen. Während dort ausschließlich professionelle Journalisten für die Beiträge verantwortlich sind, werden im Internet 44 Prozent der Videos von Privatpersonen hergestellt, die publizistische Laien sind. Unternehmen produzieren den zweitgrößten Anteil an Wissenschaftsvideos: 23 Prozent. Lediglich 13 Prozent dieser Videos werden von Universitäten, 12 Prozent von Forschungseinrichtungen hochgeladen.
Wie viele Menschen sich etwas angesehen haben, stellt einen ersten Indiz für die Relevanz des Videos dar. Dabei hat sich laut Bettina Boy ein Muster gezeigt: „Beliebt sind personenzentrierte Kanäle, während die YouTube-Videos von Instituten nicht gut abschneiden.“
Außerdem sind Präsentationsfilme besonders beliebt. Auf YouTube werden sie im Schnitt 110 000 mal aufgerufen. Die Videos des beliebtesten Kanals der Untersuchung haben durchschnittlich 700 000 Aufrufe. „Kurzgesagt – In a nutshell“ veröffentlicht Animationsfilme, welche im Durchschnitt knapp 95 000 Aufrufe pro Video verzeichnen.
Die Daten der Blickaufzeichnungen können unter anderem grafisch mit der Heat Map (links) und Scan Paths (rechts) dargestellt werden. Hier haben Probanden die Homepage der Universität Trier rezipiert.
Vier Regeln für ein gutes Video
Laien haben eine Kommunikation gefunden, die sie für ihre Zielgruppe attraktiv macht, während Wissenschaftler noch in traditionellen wissenschaftlichen oder journalistischen Kategorien denken. Ein Video, das Wissen effektiv vermittelt, hat weitere vier Merkmale erklärt Projektleiter Professor Bucher: Es sollte nicht länger als drei Minuten sein, um die internet-spezifische Aufmerksamkeitsspanne nicht zu erschöpfen. Es sollte zweitens als persönliche Mitteilung von einem konkreten Sprecher oder Moderator an seine Zuschauer gestaltet sein. Drittens sollte Aufmerksamkeit und Verständlichkeit durch eine angenehme und klare stimmliche Präsentation gewährleistet sein, was im Falle von Laien keine Selbstverständlichkeit ist. Und viertens sollte das Video klar aufgebaut sein. Zu viele und häufige graphische oder textliche Elemente verwirren die Zuschauer.
Wie gut die Wissensvermittlung mit Wissenschaftsvideos gelingt, soll in der zweiten Projektphase mit der Blickaufzeichnung im Rezeptionslabor und mit Fragebögen untersucht werden – und zwar vergleichend für Fernsehbeiträge und Internetvideos mit wissenschaftlichen Themen. Dabei soll ermittelt werden wie sich unter anderem die Aufmerksamkeit von Zuschauern bei einem Video verteilt, was sie an einem Video fesselt oder warum sie es gegebenenfalls abbrechen. Des Weiteren wird untersucht, ob bestimmte Elemente wie Infografiken vom roten Faden ablenken und wie gut erklärende Texte und Visualisierungen aufeinander abgestimmt sind. Wissenstests vor und nach der Blickaufzeichnung sollen zeigen, ob und inwieweit sich das Wissen über ein Thema durch das Anschauen eines Beitrags geändert hat. Ein praktisches Ziel des Projektes ist es, aus allen Befunden einen Leitfaden zu erstellen, der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen bei der Produktion von Videos zu ihrer Forschung zu unterstützt.
Die vier Typen von Wissenschaftsvideos ↓
Die vier Typen von Wissenschaftsvideos
Das Expertenvideo: Ein Wissenschaftler oder ein anderer Experte steht im Mittelpunkt des Videos.
Der Erklärfilm ist ein Genre aus dem Fernsehen, bei dem geeignete Visualisierungen für ein wissenschaftliches Phänomen gezeigt werden und es dabei erklärt wird.
Der Präsentationsfilm: Ein Moderator präsentiert ein Phänomen, manchmal nur verbal und ohne besondere Visualisierung. Eine Variante dieses Typus ist die Live-Ausführung eines Experiments.
Der Animationsfilm: Im Fernsehen unbekannt, auf YouTube allerdings beliebt, ist der Animationsfilm, bei dem das visuelle Element eine Animation ist, beispielsweise als Schiebtrickfilm oder Comic.
Sieben Regeln für eine gute Präsentation ↓
Sieben Regeln für eine gute Präsentation
Ein praxisbezogenes Ergebnis des Projektes „Wissenschaftliche Präsentationen – Textualität, Struktur und Rezeption“ war das Aufstellen und Überprüfen von Regeln zu gutem Präsentieren mit Power Point. Dass keine Rechtschreibfehler vorhanden, die Folien nicht überfüllt sein sollten und man den Vortrag übt, ist allgemein bekannt. Es gibt sieben weitere wichtige Regeln, Wissen besser zu präsentieren:
1. Wer präsentiert, muss sich über das Vorwissen der Zuhörer in Kenntnis setzen. Darauf gilt es sich mit der Präsentation einzustellen, damit auch Laien dem Vortrag folgen können.
2. Ordnung hilft zu verstehen! Eine Gliederung des Vortrags und Übersichtsfolien am Anfang eines Kapitels geben dem Zuhörer einen Überblick und helfen ihm, Wissen auch schrittweise nachzuvollziehen.
3. Die Verbindung zwischen Gesagtem und Gezeigten muss hergestellt werden, so dass beides synchronisiert ist.
4. Diese Verbindung kann man herstellen durch einen Laserpointer, durch Zeigegesten und durch sprachliche Bezugnahme auf die Folien her. Im Vortragstext sollten dieselben Fachbegriffe verwendet werden, die auch auf der Folie stehen.
5. Beim Vortrag sollte eine Folie Schritt für Schritt aufgebaut und erklärt werden. Wird sie auf einen Schlag präsentiert, überfordert das den Zuhörer, weil er am Anfang nicht weiß, worauf er achten soll.
6. Grafiken können als Visualisierungen den Vortrag unterstützen.. Ist allerdings die sogenannte modale Dichte zu groß – wenn zum Beispiel zu viele unterschiedliche Folienelementen und ein komplizierte Vortragstext zusammenkommen –, verliert der Zuhörer den Überblick.
7. Jede Visualisierung braucht eine Überschrift. Obwohl es banal klingt, fällt dem Zuhörer das Verstehen schwer, wenn Grafiken nicht mit einem erklärenden Titel eingeordnet werden.
Auf der Suche nach der perfekten Lokalzeitung
Das DFG-Projekt „Lokaljournalismus in Deutschland“ untersucht die Qualität deutscher Lokalzeitungen
Nie zuvor war es so einfach, mit Menschen vom anderen Ende der Welt in Kontakt zu treten oder Informationen über nahezu jeden erdenklichen Ort der Erde in Echtzeit zu erhalten. Da stellt sich die Frage: Brauchen wir wirklich noch ein Medium, in dem wir nachlesen können, wann der örtliche Seniorenverein zu seinem Wanderausflug aufbricht und ob auf dem Pfarrfest „für das leibliche Wohl“ gesorgt ist?
Anna-Lena Wagner, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „Lokaljournalismus in Deutschland“, kennt die Kritik an der Lokalpresse nur zu gut. Nichtsdestotrotz betont sie die Relevanz des deutschen Lokaljournalismus.
Ein Blick in bisherige Forschungsergebnisse zeigt: Nicht nur, dass der Lokalteil das meistgelesene Ressort der gedruckten Zeitung ist, selbst online sind die Webseiten von Lokal- und Regionalzeitungen die erste Anlaufstelle für lokale Informationen. Auch die Tatsache, dass die meisten deutschen Journalisten bei lokalen Medien beschäftigt sind, spiegelt das große Interesse der Leser an Nachrichten aus ihrer Umgebung.
Insgesamt 103 Lokalzeitungen aus ganz Deutschland wurden im Rahmen des Projektes untersucht. Auf einer Karte werden alle Zeitungen markiert.
Forschungslücke deutscher Lokaljournalismus
Vor diesem Hintergrund überrascht es, dass in diesem Bereich kaum aktuelle Forschungsergebnisse vorliegen: Während die lokale Presse in den 60er und 70er Jahren intensiv untersucht wurde, verlagerte sich der Fokus in den folgenden zwanzig Jahren auf die lokale Berichterstattung in Hörfunk und Fernsehen.
Das Projekt „Lokaljournalismus in Deutschland“, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert wird, will diese Forschungslücke schließen. Beantragt hat das Projekt Klaus Arnold, der vor Abschluss im Mai 2017 verstorben ist. Mithilfe von quantitativen Inhaltsanalysen wurden noch unter seiner Leitung in der ersten Projektphase die Lokalteile von 103 Zeitungsausgaben sowie ihre Onlinependants vergleichend analysiert. Am Projekt arbeiteten über 20 Studierende der Medienwissenschaft mit, die insgesamt mehr als 18.000 Print- und 5.000 Online-Artikel ausgewertet haben.
Neutraler und mehr Politik – einiges hat sich gebessert
Vorläufige Ergebnisse der Studie zeigen, dass sich die Qualität der deutschen Lokalpresse in einigen Punkten seit den Untersuchungen der 60er und 70er Jahre verbessert hat. So stellten sich die meisten Zeitungen als neutrale und unabhängige Berichterstatter heraus. Auch legt der überwiegende Anteil der Zeitungen den Schwerpunkt nicht mehr auf Themen aus den Bereichen Feste, Vereine und Unfälle, sondern berichtet auch ausführlicher über lokale und regionale Politik.
Anna-Lena Wagner erklärt, wie sie es schafft, bei diesem riesigen Pool an Daten den Überblick zu behalten.
Anna-Lena Wagner ist seit Juni 2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „Lokaljournalismus in Deutschland“.
Immer noch Luft nach oben
Nachholbedarf besteht für die meisten Zeitungen jedoch nach wie vor bei der Vielfalt der Darstellungsformen. Viele der Zeitungen bieten dem Leser fast ausschließlich Meldungen und Berichte an, stärker unterhaltende Textsorten wie Reportagen oder Portraits und Meinungsartikel dagegen sind eher selten. Generell mangelt es an Texten, die kontroverse Themen behandeln und verschiedene Blickwinkel kombinieren, sowie an Kommentaren, die dem Leser eine spezifische Meinung zu einem Sachverhalt anbieten.
Auch die Einbindung des Publikums ist nach wie vor eher mangelhaft – sie beschränkt sich auf Kontakte zur Redaktion über Telefon, E-Mail oder Post; dass Leser selbst Texte und Fotos einsenden oder an Abstimmungen teilnehmen können, ist eher die Ausnahme.
Großstadt versus ländlicher Raum
Unterschiede in der Berichterstattung gibt es zwischen den Lokalzeitungen in ländlichen Gebieten auf der einen und in deutschen Metropolen auf der anderen Seite: Die Zeitungen großer Städte bringen nicht nur Meldungen und Berichte, sondern auch andere Darstellungsformen wie Reportagen, Kommentare oder Portraits. Relativ schlecht ist dagegen der Service, den sie dem Leser anbieten – ein Punkt, bei dem vor allem die Zeitungen ländlicher Regionen punkten können.
Was leisten unabhängige Online-Angebote?
Im zweiten Teil des Projektes ging es um die Frage, welche Leistung alternative Online-Angebote, sogenannte Hyperlocals, den Internetauftritten von klassischen Zeitungen entgegenzusetzen haben. Dabei stellte sich heraus, dass die unabhängigen lokalen Online-Zeitungen nicht in Konkurrenz zu den etablierten
Zeitungen stehen sondern diese ergänzen: „Sie suchen sich Nischen, in denen sie bessere Leistungen erbringen, z.B. bei der Hintergrundberichterstattung. Dagegen fallen sie bei der Aktualität deutlich zurück“, so Wagner.
Wissenschaft und Praxis können die Ergebnisse gleichermaßen nutzen, sagt Wagner.
Die perfekte Lokalzeitung
Eine goldene Regel für die perfekte Lokalzeitung ist Anna-Lena Wagner zufolge kaum zu formulieren. Eine Lokalzeitung kann keine ‚Eierlegende Wollmilchsau‘ sein. Wegen ihrer begrenzten Ressourcen müssen Lokalzeitungen Prioritäten setzen: Wer intensive Recherche betreibt, um eine fundierte Hintergrundberichterstattung zu liefern, kann dann möglicherweise weniger Themen aufgreifen. Oder: wer auch den normalen Bürger zu Wort kommen lässt, muss möglicherweise flachere Geschichten in Kauf nehmen.
Trotz aller Qualitätsmängel hat Anna-Lena Wagner keinen Zweifel daran, dass Lokaljournalismus auch in Zukunft von Bedeutung sein wird: „Auch wenn ich im Internet surfe und für ein globales Unternehmen arbeite, dann lebe ich trotzdem hier, vor Ort, und gewisse lokale Themen spielen einfach weiterhin eine Rolle. Das betrifft den Alltag, wenn mein Müll nicht abgeholt wird. Oder die Lokalpolitik: Vor Ort kann man sich als Erstes engagieren – in Parteien oder in Form von Bürgerentscheiden. Vor Ort kann ich in einen Verein eintreten und mich mit meinen Nachbarn austauschen und wenn darüber berichtet wird, stärkt das natürlich auch das lokale Bewusstsein.“
Steckbrief Anna-Lena Wagner
seit Juni 2014
wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Projekt „Lokaljournalismus in Deutschland“
2008 - 2014
Studium der Journalistik mit Nebenfach Politikwissenschaft an der TU Dortmund
2011 - 2014
studentische und wissenschaftliche Hilfskraft an der TU Dortmund
2010 - 2011
einjähriges Volontariat bei der „Neuen Westfälischen“ in Bielefeld
2008 - 2012
verschiedene Praktika (unter anderem: Recklinghäuser Zeitung, dpa, Grimme Online Award)
„Schildkröte mit Klebeband geflickt“ ↓
Ausschnitt aus einer der untersuchten Zeitungen.
Anna-Lena Wagner ist im Rahmen des Projektes auch auf außergewöhnliche Artikel gestoßen.
Ein Fach und seine Forschung
Die Forschung der Trierer Medienwissenschaft ist vielseitig und über 20 Jahre hinweg lebendig geblieben. Fast 6 Millionen Forschungsmittel konnten für über dreißig Projekte eingeworben werden.
Ausführliche Informationen über alle Forschungsprojekte der Medienwissenschaft finden Sie auf der Webseite der Universität Trier.
Seit 1998 untersucht die Trierer Medienwissenschaft in Rezeptionsstudien, wie Online-Angebote von den Nutzern wahrgenommen werden.
Die bisherigen Rezeptionsstudien im Überblick
2001 bis 2003
Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes wurde die Lernplattform „Ilias“ entwickelt, die Studierenden unter
anderem Informationen zum wissenschaftlichen Schreiben und verschiedenen medienwissenschaftlichen Forschungsbereichen zur Verfügung stellt. Die Medienwissenschaft kooperierte dabei mit der Kommunikationswissenschaft der TU Ilmenau.ist.
2001 bis 2004
Dieses fächerübergreifende Projekt von Medienwissenschaftlern und Sinologen der Universität Trier erforschte, inwieweit das Internet in
China eine „Chineseness“ aufweist, inwieweit es also ein Internet mit eigenen Inhalten, eigenen Kommunikationsformen und eigener Ästhetik darstellt.
2002 bis 2003
In einer Rezeptionsstudie in Kooperation mit der Rheinzeitung hat die Medienwissenschaft der
Universität Trier untersucht, wie die drei Mediengattungen Zeitung, Onlineangebot und ePaper genutzt werden und welche Faktoren den Nutzungsvorgang bestimmen.
2002 bis 2007
Die zunehmende Wichtigkeit des Internets Anfang der 2000er veranlasste die Medienwissenschaft zu diesem Projekt. Das Fach untersuchte nicht nur, wie
neue Darstellungsmöglichkeiten eingesetzt und von den Nutzern wahrgenommen wurden, sondern bot auch Seminare sowie E-Learning-Angebote zur Weiterbildung von Journalisten an. U.a. wurde die Redaktion des Handelsblatts im Online-Journalismus geschult.
2003 bis 2004
Das Projekt setzte sich aus drei Teilstudien zusammen: Im ersten Teil wurde eine Normenkatalog (Code of Conduct) für die
luxemburgische Medienaufsicht erarbeitet. Die beiden anderen Teile stellten inhaltsanalytische Untersuchungen von drei Hörfunk- und dem wichtigsten Fernsehprogramm Luxemburgs dar, um so die Qualität der Berichterstattung zu ermitteln.
2004 bis 2006
Das Projekt hatte in Erweiterung des Projektes „Amace“ das Ziel, E-Learning an Schulen, der Universität und anderen Weiterbildungsinstituten in der Region Trier zu verbreiten. Dazu wurde zunächst ein Webangebot erstellt, welches Akteuren im E-
Learning-Bereich die Zusammenarbeit erleichtert. Darüber hinaus wurden konkrete E-Learning-Angebote auf Ihre Benutzerfreundlichkeit untersucht und mehrere eigene Angebot für den Einsatz in Studium und Weiterbildung erstellt. Am Projekt beteiligt war auch Amelie Duckwitz, Absolventin der Trierer Medienwissenschaft und heute Professorin für Medien- und Webwissenschaft an der TH Köln.
2004 bis 2006
In diesem Projekt wurde in Kooperation mit der Soziologie ein Instrument zur Erforschung der
Benutzerfreundlichkeit von Webangeboten und deren Optimierung entwickelt. Im Vergleich mit früheren Testverfahren ist diese Methode deutlich kostengünstiger und schneller, sodass es auch für kleine und mittlere Unternehmen realisierbar ist.
April 2005 bis Dezember 2005
“Journalismus!" ist ein multimediales E-Learning-Angebot auf CD-ROM. Es vermittelt Journalisten und
allen, die es werden wollen, in anschaulicher Weise, wie Praktiker arbeiten und was die Wissenschaft darüber herausgefunden hat. Die CD-Rom wurde auch von der Bundeszentrale für politische Bildung eingesetzt.
2006 bis 2011
In diesem Projekt ging es um Weblogs und Wikis als neuere Formen der Onlinekommunikation. Ziel war
es, ihre grundlegenden kommunikativen Muster der Wissensproduktion und -verbreitung zu identifizieren. Theoretisches Ziel war es, einen neuen Ansatz aus Diskurstheorie und Netzwerkanalyse zu entwickeln.
August 2007 bis Januar 2008
Im Auftrag des Südwestrundfunks wurde im Rahmen des Projektes untersucht, welche Qualitätskriterien bei der Bewertung von Hörfunkangeboten entscheidend sind.
2008 bis 2009
Gegenstand dieses Projektes war der „Paulinus“, die Wochenzeitung des Bistums Trier. Mit
Blickaufzeichnungen und Gruppeninterviews wurde zuerst die alte Version und dann der neue Entwurf des Designers getestet. Auf Basis der Ergebnisse erfolgte schließlich der Relaunch des „Paulinus“.
2008 bis 2010
Dieses Projekt untersuchte, welche Qualitätskriterien bei der Bewertung von lokalem und regionalem Fernsehen für dessen publizistischen und
wirtschaftlichen Erfolg entscheidend sind. Eigens für das Projekt wurden Fernsehsendungen für Trier und die Region produziert und auf ihre Akzeptanz beim Publikum in einer zweijährigen Langzeitstudie getestet.
2011
In diesem Projekt ging es um die Frage, welche Leistungen Hyperlocals als unabhängige lokale Nachrichtenwebsites erbringen und in welcher Beziehung sie zu etablierten Lokalzeitungen stehen.
seit 2011
Schriftenreihe. KINtop Studies 1-5
herausgegeben von Frank Kessler, Sabine Lenk, Martin Loiperdinger erscheint seit 2011 im bei John Libbey, East Barnet (Großbritannien)
Vertrieb in Nordamerika durch Indiana University Press
Sitz der Redaktion: Universität Trier
1998 bis 2003
Trierer Teilprojekt des DFG-Projekts zur Geschichte des dokumentarischen Films in Deutschland vor 1945; in enger Kooperation mit zwei weiteren Teilprojekten, die sich den Epochen der Weimarer Republik (Leitung: Prof. Dr. Klaus Kreimeier, Universität Siegen) und des Nationalsozialismus (Leitung: PD Dr. Peter Zimmermann, Haus des Dokumentarfilms, Stuttgart) widmeten.
Uli Jung, Martin Loiperdinger (Hg.): Geschichte und Ästhetik des dokumentarischen Films in Deutschland, Band 1: 1895 - 1918. Reclam Verlag: Stuttgart 2005
2000 bis 2005
Medienwissenschaftliche Dissertationen:
Nanna Heidenreich: V/Erkennungsdienste, das Kino und die Perspektive der Migration. Transcript Verlag: Bielefeld 2015
Christina Schoch: Dancing Queen und Ghetto Rapper : die massenmediale Konstruktion des "Anderen". Eine systemtheoretische Analyse der hegemonialen Diskurse über Ethnizität und Geschlecht in populären Musikvideos. Centaurus-Verlag: Herbolzheim 2006
2001 bis 2004
Von der Volkswagen-Stiftung im Rahmen des Schwerpunkts „Das Eigene und das Fremde“ gefördertes Projekt
2005 bis 2009
In dem interdisziplinären DFG-Projekt wurden im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 600: „Fremdheit und Armut“ Lichtbilder untersucht, die sich mit dem Thema Armut beschäftigen. Es wurde erforscht, auf welche Weise Armut und Arme im Rahmen von Lichtbilderaufführungen öffentlich repräsentiert wurden. Außerdem wurde rekonstruiert, welche Ziele mit der Projektion solcher Bilder verfolgt und welche Wirkungen beim Publikum erzielt wurden.
Ludwig Vogl-Bienek: Lichtbilder im Schatten der Armut. Historische Projektionskunst und Soziale Frage. Stroemfeld Verlag: Frankfurt am Main 2016.
2006 bis 2011
Gemeinsames Forschungs- und Transferprojekt mit der Cinémathèque Luxembourg im Rahmen von Luxembourg und diue Großregion – Kulturhauptstadt Europas 2007.
Das Projekt erforschte das frühe Jahrmarktkino als Medium der Attraktion und Sensation im Rahmen einer internationalen Fachkonferenz. Das Jahrmarkt- bzw. Wanderkino, das seine Blütezeit zwischen 1896 und 1914 hatte, spielte bei der Etablierung des neuen Mediums Kinematographie eine entscheidende Rolle.
Die Cinémathèque Luxembourg organisierte und kuratierte von 2007 bis 2011 das Zeltkino Crazy Cinématographe auf der Schueberfouer in Luxembourg. 2007 war das Zeltkino außerdem unterwegs in Trier, Saarbrücken, Thionville und Lüttich.
Neben dem Konferenzband wurde gemeinsam mit der Cinémathèque Luxembourg die DVD Crazy Cinematographe zum internationalen Jahrmarktkino und zu Lokalfilmen aus der Großregion herausgebracht.
Martin Loiperdinger (Hg.): Travelling Cinema in Europe. KINtop Schriften 10. Stroemfeld Verlag: Frankfurt am Main 2008.
Martin Loiperdinger (Hg.): Early Cinema Today. The Art of Programming and Live Performance. KINtop Studies in Early Cinema 1. John Libbey: New Barnet 2011.
Crazy Cinématographe: Europäisches Jahrmarktkino 1896-1916. Doppel-DVD. Edition Filmmuseum 18. München 2007.
2009 bis 2014
In dem DFG-Projekt wurde erforscht, wie die Soziale Frage um 1900 in Live-Aufführungen mit Foto- und Filmprojektionen artikuliert wurde und erheblich daran beteiligt war, den Screen als kulturellen Ort der öffentlichen Meinungsbildung zu etablieren. Es bestand aus drei Teilprojekten:
1) Lichtbilderaufführungen in der britischen Armenfürsorge um 1900
2) Sozialdokumentarische Fotografien im Medieneinsatz der Sozialarbeit um 1900
3) Darstellung von Armut und Wohltätigkeit im frühen Kino
Projektergebnisse sind u.a. zwei Dissertationen, ein Konferenzband und eine Doppel-DVD.
Karen Eifler: The Great Gun of the Lantern.
Caroline Braun (geb. Henkes): Armutsdarstellungen im frühen Film (1907-1913) und ihr Anteil an der Etablierung des Kinos in Deutschland. Dissertation: Universität Trier 2016 (Publikation erfolgt 2018).
Ludwig Vogl-Bienek, Richard Crangle (Hg.): Screen Culture and the Social Question 1880-1914. KINtop Studies in Early Cinema 5. John Libbey: New Barnet 2014.
Lichtspiele und Soziale Frage. Screening the Poor 1880-1914. Doppel-DVD. Edition Filmmuseum 64. München 2011.
2013 bis 2018
Das Forschungsprojekt erforschte und erprobte wissenschaftliche Standards zur Digitalisierung und Internet-basierten Archiv-Edition sowie Kritischen Edition von Glasbildern der Projektionskunst des 19. Jahrhunderts.
Ergebnis des Projekts ist das Internet-Portal eLaterna, das Editionen von Lichtbilderserien umfasst sowie einen ausführlichen Companion zum visuellen Medium der historischen Projektionskunst.
2018 bis 2021
DFG-Projekt zur Rekonstruktion von Vertrieb und Aufführungen der drei Asta-Nielsen-Serien vor dem Ersten Weltkrieg, die maßgeblich zur Durchsetzung des langen Spielfilms und zur Etablierung des Starsystems beigetragen haben. Empirisch erfasst und ausgewertet werden Kinoanzeigen und Artikel in der Branchenpresse und Tagespresse: Das Projekt
besteht aus zwei Teilprojekten: An der Universität Trier werden die Heimatmärkte Deutschland und Österreich-Ungarn erforscht. An der Philipps-Universität Marburg werden unter Leitung von Yvonne Zimmermann die Auslandsmärkte Großbritannien und Australien erforscht. Beide Teilprojekte erstellen die gemeinsame Datenbank: Importing Asta Nielsen Database.