Ich schau‘ dir auf die Augen, Kleines
Wo schauen Zeitungsleser zu allererst hin, wenn sie eine Seite aufschlagen? Wo sollte ein Button auf einer Website auf keinen Fall platziert werden? Wo liegt die Grenze zwischen sinnvoller Visualisierung und Ablenkung? Das sind nur einige der Fragen, denen
Lehrende und Studierende im Eyetracking-Labor nachgehen. Die Nutzung der Technik hat bereits eine Vielzahl von Forschungsprojekten, Untersuchungen und Hausarbeiten ermöglicht, der richtige Umgang mit den Geräten erfordert jedoch ein wenig Übung.
Webcam
Nicht nur die Augen-Bewegungen des Probanden werden aufgezeichnet. Zusätzlich filmt ihn eine Webcam, die zum Beispiel seine Kommentare aufzeichnet. Die Webcam-Bilder und die Blickaufzeichnung werden automatisch zu einer Datei zusammengefügt.
Eyetracking-Kamera
Der Eyetracker sendet Infrarot-Strahlen in die Augen des Probanden. Aus den Brechungen und Reflektionen der Strahlen werden die Fixationen und Blickabläufe generiert. Dieses Verfahren nennt man Cornea-Reflex-Methode.
Proband
Bequem sitzen ist im Labor meistens nicht drin. Der Proband muss einen bestimmten Abstand zum Bildschirm halten und darf seinen Kopf nicht übermäßig bewegen. Nicht jeder ist geeignet: Dicke Brillengläser, Kontaktlinsen oder durch bestimmte Arznei- oder Betäubungsmittel verkleinerte Pupillen verfälschen das Ergebnis.
Studienleiterin
Die Studienleiterin führt die Untersuchung durch. Sie sorgt dafür, dass der Proband korrekt sitzt und kalibriert vor dem Start des Versuchs die Geräte. Während der Untersuchung achtet sie darauf, dass der Proband in einer korrekten Position bleibt.
Venezianischer Spiegel
So etwas kennt man normalerweise nur Krimiserien: Dieser Spiegel ist von der anderen Seite durchsichtig. Hinter ihm befindet sich ein Raum, in dem Forschende Probanden beobachten können, ohne diese abzulenken.
iViewX
Vor dem Start des Versuchs wird die Technik mit dem Programm iViewX kalibriert. Die Versuchsleiterin positioniert den Probanden und erhält optisches Feedback, inwieweit die Kamera seine Augen "findet".
BeGaze
Die Auswertung der Untersuchung findet in BeGaze statt. Es liefert grafische Darstellungen des Rezeptionsverhaltens und hilft, gemeinsame Verhaltensmuster aller Probanden herauszustellen.
Experiment Center
Während des Versuchs ist das Experiment Center geöffnet. Es verschafft der Versuchsleiterin unter anderem einen Überblick über die Reihenfolge der Stimuli und die vergangene Zeit. Zudem kann sie seine Fixationen in Echtzeit verfolgen.
Stimulus-Bildschirm
Hier wird dem Probanden der Untersuchungsgegenstand gezeigt. Dieser kann alles sein, was sich auf einem Bildschirm darstellen lässt, zum Beispiel eine Website, ein Bild oder die digitale Version einer Zeitung.
Maus und Tastatur
Bei vielen Studien sind Lesefluss und -geschwindigkeit des Probanden relevant. Er selbst kann per Maus und Tastatur bestimmen, wann er umblättert, weiterklickt oder zoomt.